Fuchsien

Geschichtliches

Fuchsien

Fuchsien

Der Name „Fuchsie“ geht auf den Tübinger Arzt und Botaniker Leonart von Fuchs zurück. Er lebte vor ca. 500 Jahren und hatte sich auf Grund von verschiedenen Entdeckungen sehr verdient gemacht. Als dann 1697 der französische Pater Charles Bloumier in Santo Domingo die erste Fuchsie entdeckte, gab es erste Überlegungen, sie nach dem Arzt zu benennen. Dies geschah dann endgültig im Jahre 1703.
Mittlerweile sind mehr als 98 Wildarten und circa 20tausend Sorten bekannt, die untereinander gekreuzt wurden. Die Züchtung begann bereits 1839.
Sorten

Fuchsien unterscheidet man in erster Linie nach ihrer Wuchsform:

– hängend,
– stehend,
– aufrecht wachsend,
– halb hängend.

Je nach Sorte reicht die Blütengröße der Fuchsien von drei bis fünf Zentimeter bis hin zu 15 Zentimetern. Man unterscheidet hierbei zwischen:

– gefüllten Blüten,
– halbgefüllten und
– einfach blühenden Fuchsien.

Eine besondere Rarität stellt die fliederblühende Fuchsienart dar.
Bei den Farbnuancen ist die Qual der Wahl groß. Fuchsien gibt es in ganz unterschiedlichen Farben, von weiß bis rot/lilablau kommen alle Farbtöne vor. Nur bis jetzt ist es noch keinem Züchter gelungen, eine gelbe Fuchsie zu entwickeln, aber man arbeitet daran.

Standort

Fuchsien sind Schattenkinder. Wo sonst nichts blüht, präsentieren sie ihre Blüten ohne Unterlass. Für halbschattige und schattige Plätze gibt es wohl kaum eine dankbarere und üppiger blühende Kübelpflanze/Balkonpflanze als die Fuchsie. Der Boden sollte sauer sein. Azaleenerde eignet sich besonders gut. Hellere Fuchsienarten sind sonnenempfindlicher, Dunklere vertragen hingegen mehr Licht – jedoch auch keine direkte Mittagssonne.

Pflege

Auf keinen Fall mit hartem Wasser gießen, Regenwasser ist ideal. Fuchsien sollten regelmäßig gedüngt werden. Damit die Blühkraft nicht nachlässt, muss man die sich bildenden Samenkapseln regelmäßig entfernen. Außerdem empfiehlt es sich, welke und kranke Blätter auszuputzen.

Überwintern

Es gibt winterharte Fuchsien, die im Winter draußen bleiben können. Das gelingt aber meistens nur im „Weinbauklima“. Doch die meisten Fuchsien, die bei uns im Topf oder Kübel verkauft werden, überleben keine Fröste. Ende Oktober müssen sie in ein frostfreies Winterquartier. Das kann dunkel oder hell sein, Hauptsache kühl (5° – 10°). Vor dem Einräumen sollten die Triebe um etwa zwei Drittel zurückgeschnitten werden.
Vor der Überwinterung werden die Blätter an der zurückgeschnittenen Fuchsie entfernt. Parasiten und Schädlinge werden so gleich mitentsorgt und können der Pflanze beim Neuaustrieb im Frühjahr nicht schaden. Im Frühjahr werden dann eventuelle Geiltriebe (lang und blass) entfernt, damit die Pflanze kräftig austreiben kann. In wärmeren Gegenden (Südwestdeutschland z.B. kann die Fuchsie bereits Anfang April ins Freie gestellt werden, das tut ihr gut. Allerdings muss sie bei Dauerfrost sofort wieder ins Haus geholt werden.
Der Erdballen darf nie austrocknen, die Fuchsie muss immer leicht erdfeucht gehalten werden. Ende Februar beginnt die Fuchsie auszutreiben. Jetzt kann man sie an einen hellen, 15-16 Grad warmen Platz stellen.
Wer keinen kühlen, frostfreien Überwinterungsplatz hat, kann eine andere Methode versuchen:

Die unverholzten Enden der Triebe abschneiden,im Garten einen 30 – 50 Zentimeter tiefen Graben ausheben und die Pflanzen der Länge nach hineinlegen; mit lockerer Erde auffüllen und mit Laub abdecken; im Frühjahr herausholen, hell aufstellen und gießen.

Stecklinge

Stecklinge können im Frühjahr und im Herbst gemacht werden, dabei werden Triebe mit mindestens zwei oder drei Blattpaaren zwischen zwei Blattknoten abgeschnitten. Eventuelle Knospen bzw. Blüten müssen entfernt werden. Unter dem Blattknoten sollten sich noch ungefähr zwei bis fünf Millimeter Stiel befinden. Anschliessend in Anzuchterde stecken und feucht halten. Die Wurzeln wachsen dann aus dem Blattknoten heraus. Ein Wurzelhormon hilft beim anziehen.

Anzeige

COMPO AGROSIL Wurzel-Turbo, Hochwirksames Bewurzelungshilfsmittel, 0,7 kg

Krankheiten

Fuchsienrost breitet sich schnell bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen aus. Auf der Blattunterseite bildet sich ein feiner Belag, der aussieht wie Flugrost auf neuem Eisen. Später breitet sich der Pilz auch auf der Blattoberseite aus. Alle befallenen Blätter entfernen und in der Restmülltonne vernichten.
Viele Fuchsien sind anfällig für die Weiße Fliege, die sie regelrecht anziehen. Hier hilft ein sorgfältig ausgewählter Standort.

Hochstamm

Ein Fuchsienhochstämmchen ist schön und teuer, aber man kann es sich auch selber ziehen. Man wählt eine kräftige, senkrecht wachsende Jungpflanze und entfernt von diesem geraden Trieb alle Seitentriebe und -knospen. Wenn er die gewünschte Höhe erreicht hat, wird er mit einer scharfen Schere gekappt. Dadurch wird die Verzweigung an der Spitze angeregt. Diese Seitentriebe sollten im Herbst um mindestens 2/3 eingekürzt werden, damit eine kugelige Form entsteht. Nach der Überwinterung und dann im folgenden Herbst muss noch einmal gekürzt werden. Fertig ist das Stämmchen.

Viel Erfolg