Juli

10.07.2020
So heiss wie letztes Jahr wird es diese Jahr wohl nicht, aber fast genauso trocken. Der angekündigte Regen blieb und bleibt aus, die Tonne ist leer und die Wasserrechnung steigt unaufhaltsam an.

Heute morgen sah ich ein Hummelschwänzchen am Phlox. Das Hummelschwänzchen ist sozusagen der große Bruder des Taubenschwänzchen, das im Frühling überall im Garten stand. Und „stand“ meine ich wörtlich, beide Schmetterlinge haben die Fähigkeit, vor einer Blüte in der Luft zu stehen und mit ihrem langen Rüssel Nektar zu saugen. Und wie schon letztes Jahr um diese Zeit hatte ich keine Kamera griffbereit. Aber in den nächsten Tagen werde ich mich auf die Lauer legen, offenbar ist der Phlox eine der Lieblingspflanzen dieses kolibriartigen Falters. Die Raupen sind an der roten Heckenkirsche zu finden, ein Strauch, der im Garten am Zaun gut gedeiht. Eigentlich ist das Hummelschwänzchen ein Nachtfalter der Gruppe der Schwärmer, der aber tagsüber fliegt.

15.07.2020
Endlich gab es ein paar Regentropfen, nicht genug, um die Tonne zu füllen, aber genug, damit die Pflanzen den Trockenheitsstress besser wegstecken können.

Der Teich, den ich letztes Jahr im Frühjahr gegraben habe, verändert sich. Zum einen haben sich die Bedingungen geändert. Die Nachbarn haben den Baum, der dem Teich morgens Schatten gespendet haben, entfernen müssen, er war komplett durchgefault. Dadurch bekommt der Teich natürlich mehr Sonne und als Folge wachsen die Algen. Ich fische sie daher jeden Abend vorsichtig ab. Dabei konnte ich feststellen, dass nicht nur Wasserläufer sich angesiedelt haben, sondern auch ein paar Kaulquappen im Teich leben. Welche das sind? keine Ahnung. Auf jeden Fall haben sie schon Beine. Ob ich die erwachsenen Tiere noch einmal sehen werde? Ob sie sich im Garten ansiedeln möchten? Oder ob sie den Libellenlarven zum Opfer fallen, die am Boden des Teichs leben? Fragen über Fragen. Auf jeden Fall ist so ein Teich, auch wenn es nur ein kleiner ist, eine spannende Angelegenheit.

23.07.2020
Der Boden trochnet immer weiter aus und Regen ist nicht in Sicht. Zwar verspricht der Wetterbericht für den kommenden Sonntag ein paar örtlich Schauer, aber oft geht das hier an uns vorbei. Die Tonne ist schon wieder leer und die Pflanzen, die viel Wasser brauchen, leiden sichtlich, allen voran die Hortensien. Die Blüten zeigen bereits Trockenschäden. Heute unter dem Eindruck des Klimawandels würde ich keine Hortensien mehr pflanzen, aber sie einfach zu entsorgen, bringe ich nicht übers Herz. Alles, was ich jetzt neu setze, sind entweder Tiefwurzler oder Pflanzen, die mit Trockenheit zurecht kommen. Und das ist schwierig, denn ab November hatten wir in den letzten Jahren Dauerregen mit ein paar wenigen, aber heftigen Frostperioden. Und Pflanzen, die damit umgehen können, sind rar. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, mulche ich regelmäßig mit allem, was so anfällt: Rasenschnitt, Gehölzschnitt, Vertrochnetes usw.

Trotzdem, der Garten blüht jetzt üppig. Die Sommerblüher brginnen mit ihren großen Auftritt. Der Phlox, auch wenn er viel Wasser braucht, blüht verschwenderich, die Lupinen haben ihren zweiten Auftritt, die Rosen zeigen den zweiten Blütenflor, Calla und Canna, Gladiolen usw. bringen Farbe in den Garten. Eine Pracht.

26.07.2020
Es hat geregnet. Zwar nicht genug, aber genug, um die Tonne wenigstens halb zu füllen. Ich glaube, ich rede zu viel über das Wetter, aber jeden tag beim Anschauen des wetterberichtes frage ich mich, warum „schönes“ Wetter mit viel Sonnenschein und heissen Temperaturen so erstrebenswert scheint. Natur braucht doch Wasser, um zu leben, ohne Wasser hätten wir doch nur eine öde Landschaft mit einem Kaktus alle 100 Meter.

Viel zu tun im Garten gibt es nicht, nur die üblichen Pflegemaßnahmen, wie Verblühtes entfernen, Pläne für den Herbst zu machen und natürlich zu giessen.

31.07.2020

Heiss ist es, auch nachts, die „tropischen“ Nächte lassen mich nicht schlafen. Auch der Garten siehd aus, als ob er an Schlafmangel leidet und nur schlapp herumliegt. Der Juli war auf jeden Fall sehr trocken und sonnenreich. Der Forst warnt vor Waldbrandgefahr, was eigentlich für diese Region eher ungewöhnlich ist, da der Boden Feuchtigkeit gut halten kann.