Pfingstrosen-Staudenpäonien

Staudenpäonien (Paeonia lactiflora) – die heiklen Schönheiten

Geschichtliches

Pfingstrosen gibt es seit dem 12. Jahrhundert in unseren Gärten. Aber kultiviert werden sie seit über 2000 Jahren, ursprünglich für medizinische Zwecke (in China heute noch), aber vor allem wegen ihrer Schönheit.

Festiva Maxima

Festiva Maxima

Pfingstrosen sollten in keinem Garten fehlen, auch wenn sie als heikel gelten. Wenn man aber auf ihre Besonderheiten eingeht, erweisen sie sich als unermüdliche Gartenbewohnen und belohnen uns in der Pfingstzeit mit traumhaften Blüten. Und richtig winterhart sind sie auch.

Besonderheiten

Päonien lieben einen halbschattigen bis sonnigen Platz. Das Herz der Pflanze darf aber nur zwei Finger breit mit Erde bedeckt werden. Zu hoch gepflanzte Pfingstrosen erfrieren, zu tief gepflanzte blühen nicht. Die beste Zeit zum Pflanzen ist der Herbst, solange der Boden noch offen ist. Vorher sollte der Boden gut gelockert werden, und gegen Staunässe dort, wo es nötig ist, eine Drainageschicht angelegt werden. Kompost sollte nicht ins Pflanzloch gegeben werden. Pfingstrosen wachsen langsam und wurzeln tief, bis zu 2 m. Sie holen sich ihre Nährstoffe aus dem Unterboden. Zuviel Stickstoff führt zu Grauschimmelbefall und Kümmerwuchs. Immer an den endgültigen Standort pflanzen, Versetzen quittieren die Pflanzen oft mit Blühunwilligkeit (und zwar über mehrere Jahre hinweg) und spärlichem Wuchs. Allerdings sind auch Berichte bekannt, wo Pfingstrosen das Verpflanzen nicht übelgenommen haben. Sie sind halt eigenwillig. Auch Teilungen werden übelgenommen. Neugepflanzte Pfingstrosen lassen sich oft mit dem Blühen Zeit, auch mehrere Jahre lang. Eine meiner Neupflanzungen blühte nach 5 Jahren zum ersten Mal, aber seitdem regelmäßig und jedes Jahr schöner. Je nach Sorte sind die Blüten sehr groß und schwer und müssen gestützt werden, wobei Staudenringe sehr praktisch sind.

Rückschnitt

Nach der Blüte können die Samenstände abgeschnitten werden, wenn man keine Samen ernten will. Die Blätter können im Herbst, wenn sie braun und eingetrocknet sind, abgeschnitten werden. Wenn man die vertrockneten Stiele locker zusammenbindet, bieten sie im Winter Schutz vor zu viel Feuchtigkeit.

Vermehrung

Aussaat

Samenkapsel


Viele gefüllt blühende Pfingstrosen der Lactiflora – Hybriden sind steril, obwohl man auch dabei Überraschungen erleben kann. Eine meiner namenlosen, gefüllt blühenden Pfingstrosen bildete plötzlich in einem Sommer Samen aus, die ich aber leider nicht abgesammelt habe. (Schande über mich.)
Nur ausgereifte Samen keimen, sie sind dann schwarz oder braun gefärbt und glänzend. Zur Aussaat im Herbst benötigt man humose, leicht saure Erde. Pfingstrosen sind Frost- und Lichtkeimer. Wenn man den Samen mit Sandpapier leicht anrauht, keimt er angeblich leichter.
Pfingstrosensämling

Pfingstrosensämling


Es kann – so habe ich beobachtet – über ein Jahr bis zur Keimung vergehen. Auch Sortenechtheit ist nicht vorauszusetzen. Pfingstrosen zum Keimen zu bringen ist nicht schwer, aber nichts für Ungeduldige. Die Sämlinge sollte man Schneckensicher aufstellen, Schnecken meiden zwar Pfingstrosen, aber junge Sämlinge scheinen gut zu schmecken.

Teilung

Um eine Sorte zu vermehren, kann man die Pfingstrose teilen, einfach ein paar Wurzelteile abgraben pflanzen und – wie es bei Pfingstrosen so üblich ist – warten.

Saemling

Sämling von Mr. G.F. Hemerik

Nach ein paar Jahren, manchmal auch schneller zeigen sich die ersten Blüten. Am besten geht das im Herbst, wenn der Boden bereits feucht ist. Dadurch wird die Gefahr gemildert, zu viele der tief wurzelnden Teile abzubrechen. So ganz tragisch ist das aber auch nicht, Pflingstrosen entwickeln sich durchaus aus Wurzelteilen, wie ich beobachten konnte. Es dauert nur entsprechend länger.

Nachbarn

Als Nachbarn eignen sich Knäuelglockenblume, Geranium, Rosen, Bartiris und auch Rittersporn, die alle ihre Blüten erst zeigen, wenn die Päonie verblüht ist und gut mit dem dunkelgrünen Laub harmonieren.

Mehr zu Pfingstrosen

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