April

02.04.2020
Auf einen Aprilscherz wollte ich dieses Jahr verzichten, deshalb beginne ich den Monat April einfach mal am 02.

Inzwischen habe ich Kartoffeln in den neuerworbenen Kartoffelturm gelegt, die beiden neuen Hochbeete mit Kompost und Erde befüllt (leider nicht ganz vollständig, denn auf Grund der jetzigen Situation kann ich einfach nicht genug Erde herbeischaffen). In das eine Hochbeet habe ich den Rhabarbar gepflanzt, ich denke im Topf kann er sich nicht ausreichend entfalten. Ins andere kommen Artischocken in die Mitte, als Blickfang – und natürlich auch zum Essen.

Leider liegen jetzt manch andere Pläne auf Eis – Materialmangel oder auch Beschaffungsschwierigkeiten. Also beschränke ich mich dieses Jahr auf Pflegemaßnahmen. Der im Herbst letzten Jahres neu angelegte Teich möchte befüllt werden – aber womit? Ich beginne damit, Ableger aus dem 2-jährigen Teich dort hineinzusetzen. Das gleiche gilt für das im Herbst neu angelegte Beet. Ich werde dieses Jahr einfach mal Sommerblumen auszusäen. Mal schauen, was daraus wird.

06.04.2020
Tag X der Corona-Einschränkungen. Mir fehlt Gartenerde, mir fehlen die Balkonpflanzen, die ich jedes Jahr für den schattigen Ostbalkon kaufe, mir fehlen Familie und Freunde. Dieses Jahr muss ich experimentieren. Erde wird in großem Stil recycelt, das ist zwar nicht neu für mich, aber aus Bequemlichkeit habe ich immer wieder ein paar Säcke hinzugekauft. Leider ist ist Komposter fast leer und noch einen Teich möchte ich nicht graben, nur um den Aushub in die Balkonkästen zu schütten. Aber es geht auch so. Die Erdreste in den Kästen werden mit frischem Biomüll gemischt. Das müsste funktionieren. Und als Bepflanzung werde ich die Saattüten sichten, Tagetis ist auf jeden Fall noch da, in allen Variationen und Ringelblumen. Schnecken sind auf dem Balkon nicht zu befürchten, nur der Mangel an Sonne könnte ein Problem sein, aber vielleicht möchte die Sonne ja schon ganz früh morgens scheinen.

13.04.2020
Ostern ist jetzt auch schon fast vorbei – ein ganz stilles Osterfest ohne Besuch, ohne einen Ausflug, aber mit strahlendem Wetter. Aber kalt ist es geworden, die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage sind einer Kaltfront aus dem Norden gewichen. Nur in der Sonne – wenn sie sich sporadisch sehen lässt – ist es noch schön warm, aber am Gartentisch kann ich zur Zeit nicht sitzen.

Der Flieder beginnt zu blühen, noch sind die Knospen nicht auf, aber in ein, zwei Tagen ist es so weit. Dann duftet der Terassensitzplatz nach Flieder.

14.04.2020
Was für ein strahlend schöner Tag, aber mit frostigen Temperaturen in der Nacht und am Morgen. Eigentlich brauchen wir ja Regen, der Boden hat zwar im Winter mehr als genug Nässe aufgenommen, aber so langsam wird es schon wieder kritisch. Die Kübelpflanzen müssen wie im Hochsommer täglich kräftig gegossen werden. Die Osterglocken sind bis auf ein paar wenige spätblühende Exemplare verblüht, aber die Tulpen sind da und auch die Obstbaumblüte hat begonnen. Nur mein Apfelbaum scheint dieses Jahr überhaupt nicht blühen zu wollen, stattdessen hat sich der falsche Mehltau an den Astspitzen niedergelassen.

21.04.2020

Taubenschwänzchen

Taubenschwänzchen
Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Attribution: Jerzy Strzelecki

Dieses Jahr steht nicht nur im Zeichen von Corona, sondern auch im Zeichen des Taubenschwänzchen. Noch nie habe ich so viele Exemplare im Garten gesehen. Sie stehen in der Luft, um dann plötzlich wie ein Kolibri vor einer Blüte stehenzubleiben um mit ihrem langen Rüssel Nektar zu saugen. Manche verwechseln die Tierchen mit einer Bienenart mit Stachel vorne. Aber weder Bienen noch Wespen sind in der Lage bewegungslos (es bewegen sich nur die Flügel mit enormer Geschwindigkeit) in der Luft zu stehen. Diese Fähigkeit ist sehr Energie intensiv, deshalb sind die Taubenschwänzchen auch nicht sehr wählerisch, was ihre Futterpflanzen betrifft. Im Augenblick ist es der Flieder, der sie anzieht. Davor waren es die kleinen Anemonen.

Wir brauchen immer noch Regen, die Regentonne ist leer, etwas, das im April noch nie vorgekommen ist. Ich giesse bereits seit zwei Tagen mit Leitungswasser und ich giesse vergleichsweise viel. Ich sammle im Augenblick Plastikflaschen ohne Pfand, schneide den Boden ab, piekse ein Loch in die Verschlusskappe und versenke das ganze im Hochbeet. Dadurch bewässere ich die unteren Bodenschichten und verringere so die Verdunstung. Das spart auf jeden Fall Wasser.

28.04.2020

Das bisschen Regen, das heute nacht vom Himmel gekommen ist, war leider nicht mal für die Tonne gut. Hoffentlich kommt noch in den nächsten Tagen etwas nach, sonst sehe ich schwarz für die Wasserrechnung.

Die Aussaatschalen belegen die Fensterbank fast vollständig und die Pflänzchen gedeihen recht gut. Man kann ihnen ansehen, dass sie ins Freie wollen. Aber heute ist es ziemlich kühl geworden, 13 Grad zeigte das Thermometer heute mittag, zu wenig, um Bohnen nach draußen zu setzen.

30.04.2020
Seltsame Zeiten, ein seltsamer Monat. Der April war wohl der wärmste April seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung, aber die letzte Woche brachte dann doch echtes Aprilwetter, nur der Schneeregen hat gefehlt. Sonst hatten wir alles: tiefe Temperaturen, Regenschauer, heftigen Regen, Gewitter, Sonne, Wärme ….

Laut DWD war das Saarland im April 2020 das wärmste und das zweitniederschlagsreichste Bundesland, auch wenn letzteres immer noch zu wenig war.

Jetzt steht der Mai in den Startschuhen und damit auch die große Pflanzaktion. Alle nicht so ganz winterharten Gewächse wollen an die frische Luft: Tomaten, Artischocken, Gurken, Zucchini, Kürbis und vieles mehr. Alles drängt sich noch auf der Fensterbank. Vor allem die Bohnen müssen unbedingt nach draußen, ich habe sie wohl ein bisschen früh ausgelegt. Die Hochbeete sind vorbereitet, die Pflanzaktion kann ab Montag beginnen, denn ab dann sind warme Temperaturen gemeldet. Hoffentlich weiß die Bohnenfliege das auch. Letztes Jahr habe ich die Bohnen offenbar zu früh gesetzt, denn nur wenige Bohnen haben sich tatsächlich entwickelt.