März

05.03.2020
Der März gestaltet sich wie der Februar: Dauerregen. Es hört einfach nicht auf. Die Regentonnen und -fässer sind übervoll, die beiden kleinen Teiche stehen inmitten einer Sumpflandschaft. In den Garten mag ich gar nicht mehr gehen, der ist ein einziges Schlammbad. An Gartenarbeit ist nicht zu denken. Und der Wetterbericht bringt nichts Tröstliches, Dauerregen auch in der nächsten Woche. Da kann man schon echt depressiv werden.

10.03.2020
Es regnet schon wieder, gestern gab es eine kleine Pause mit nur einigen Schauern, aber heute zeigt sich der Dauerregen wieder. Es ist zum Verzweifeln, seit dem Herbst regnet es ununterbrochen, wir versinken im Matsch, an Garten ist überhaupt nicht zu denken. In Abwandlung einer irischem Wetterregel möchte ich sagen: „Spring takes place on a Monday.“

12.03.2020
Es ist zum Mäuse melken: Statt der versprochenen wärmeren Temperaturen, ist eine Kaltfront ins Land gezogen. Schlappe 5 Grad und Nieselregen.

21.03.2020
Der Frühling ist zwar gekommen, aber dieses Jahr hatte er auch ein Virus im Gepäck, das unser aller Leben auf den Kopf gestellt hat. Das Corona-Virus bedroht uns alle und verändert unser Leben radikal. Schulen sind geschlossen, Betriebe machen dicht, wir sollen Kontakte meiden, sogar mit unseren Lieben.
Wir Gartenbesitzer zählen dabei zu den Glücklichen, zu den Privilegierten. Wir können unsere Gärten weiter bearbeiten, wir können uns dort erholen, unsere Ferien verbringen, sogar eine eventuelle Quarantäne vergleichsweise angenehm verbringen.

Ich muss immer an die Menschen denken, die alleine in einer kleinen Wohnung ohne Balkon sitzen und das Haus nur für das Nötigste verlassen dürfen. Vielleicht hilft ein bisschen Natur auf dem Fensterbrett drinnen oder draußen. Auch wenn die Gartencenter und Baumärkte geschlossen sind, die Lebensmittelmärkte haben oft auch dafür ein passendes Angebot.

26.03.2020
Gärtnern im Zeichen von Corona – ganz schwierig. Mich plagt das Mitgefühl, mit allen denen, die keinen Garten haben, in dem sie Ausgangsbeschränkungen, Quarantäne usw. leichter ertragen können. Aber zum Glück können fast alle von uns das herrliche Wetter draußen geniessen, auch wenn nur alleine oder zu zweit.

Ich war in den letzten Tagen, in denen die Sonne uns so verwöhnt hat, täglich mehrere Stunden im Garten. Ich habe das neue Beet von ein paar unerwünschten Grashalmen befreit, die Erde auf die Hochbeete verteilt, den Rhabarber ins eins der Hochbeete gesetzt, Pläne für einen Weg durch den langen Reihenhausgarten gemacht, Osterbepflanzungen fertiggemacht und vieles mehr.
Ja, der lange Weg: Bisher beherrschte Rasen die Mitte des Gartens mit schmalen Beeten links und rechts. Aus dem Rasen soll jetzt nach und nach eine Blumenwiese werden und das heisst natürlich, dass ein langer geschwungener Weg durch den Garten führen muss, den man auch trockenen Fußes bei Regen begehen kann. Als Material haben wir Rindenmulch angedacht, vielleicht mit einer Folie darunter, weil das so schön natürlich wirkt. Aber Rindenmulch ist zur Zeit nicht zu haben, dashalb ruht alles natürlich.
Aber Pläne kann man ja machen.
31.03.2020
Zum Abschluss brachte der März noch einmal Nachtfrost, wesentlich mehr als im ganzen Winter davor. Aber das hat auch seine guten Seiten: selten war die Blühdauer der Zwiebelpflanzen länger als dieses Jahr, die niedrigeren Temperaturen am Tage und die Kälte in der Nacht verhelfen Narzissen, Krokusse und Co. zu einer ungeahnten Blütedauer.

Laut DWD waren die Temperaturen im März 2020 mit 6,1 °C eher milde, aber der Dauerregen machte uns zum regenreichsten und sonnenärmsten Bundesland.