Autor: BiggiM

Nacktschnecke

Schnecken

Nacktschnecke

die spanische Wegschnecke

Der Gärtnerin Lieblingsfeind: Nacktschnecken oder um es genau zu sagen die Wegschnecken (Arionidae). Sie gibt es in allen Farben, leuchtend orange (die sogenannte spanische Wegschnecke, die nach neuesten Erkenntnissen gar nicht aus Spanien stammt), in verschiedenen Brauntönen, in schwarz. Dazu kommt noch die Verwandtschaft, die genetzte Ackerschnecke. Sie können einem das Gartenleben zur Hölle machen. An regnerischen Tagen ist der Rasen, die Beete, die Wege voll von ihnen. Und sie vertilgen alles, woran auch mein Herz hängt: Salat, Erdbeeren, Tomaten, und dazu alles, was jung und zart ist. Und wenn man das Pech hat, seinen Garten in einem Feuchtgebiet umgeben von sterilen Rasen- und Thujagärten zu haben, kann man verzweifeln.

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Was kann man gegen Schnecken tun

Es gibt leider nicht das eine Mittel, um einer Schneckenplage Herr zu werden, aber es gibt einige Möglichkeiten, mit einigen wenigen Schnecken zu leben.

Schneckenvertilger anlocken

  1. Schneckenfeinde finden sich unter Amphibien (Frösche, Kröten), Reptilien (Blindschleichen, Eidechsen, Lurche, Salamander, Ringelnattern), Insekten (Lauf-, Leucht-, Aas-, Kurzflügel- und Weichkäfer, Glühwürmchen, Marschfliegen u. deren Larven, Halbflügler, Hundertfüßer), Spinnen (Weberknechte), Vögeln (Amsel, Drossel, Elster, Star u.a.), Säugetieren (Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse), aber auch unter Schnecken, nämlich dem Tgerschnegel.
  2. Glücklich sind diejenigen, die eine Erdkröte im Garten haben. Ich hatte mal eine im Garten, aber seit einigen Jahren ist sie leider verschwunden. Kröten lieben Nacktschnecken und sind auch sonst sehr nützlich in der Insektenvertilgung. Nun kann man leider nicht einfach eine Einladung an Kröten verschicken und vor allem in städtischen Gärten werden sie die Einladung kaum annehmen können. Aber trotzdem kann man durch die Anlage eines naturnahen Gartens mit einem kleinen Gartenteich versuchen, Erdkröten anzulocken. Ein offener Komposthaufen könnte sie anlocken. oder ein schönes Winterquartier. Nur nicht aufgeben.
  3. So seltsam es auch klingen mag: kein Schneckenkorn ausstreuen. Denn Schneckenkorn tötet auch einen der effektivsten Feinde der Wegschnecken: den Tigerschnegel (Limax maximus).
    Tigerschnegel

    Tigerschnegel

    Schnegel ernähren sich von den Eiern der Nacktschnecken, von den Nacktschnecken selbst, von Aas, abgestorbenen Pflanzenteilen und Pilzen. Sie sind ortstreu, und wer es schafft, eine größere Menge an Tigerschnegeln in seinen Garten zu locken, wird mit den paar übriggebliebenen Wegschnecken kaum Probleme haben. Das klappt wirklich, eine kleine Menge Schnecken verträgt jeder Garten und wenn es in regnerischen Jahren mal zu viel wird, helfe ich bei der Bekämpfung eben mit. Man kann Tigerschnegel auch im Internet bestellen, nur Schneckenkorn sollte man nicht ordern.
  4. Igel lieben Schnecken, fressen aber auch Insekten, Laufkäfer, Larven und vieles mehr. Vegetarier sind sie nicht, deshalb bleiben unsere Blumen, Sträucher und Gemüse von ihnen verschont. In einem naturnahen Garten siedeln sie sich gerne an, vorausgesetzt, dass auf Rattengift und Schneckenkorn verzichtet wird.

Weitere Maßnahmen

  • Gelege finden und vernichten. Ab September findet man bereits die Gelege der Nacktschnecken. Die sind absolut winterhart, kein noch so tiefer Frost wird sie vernichten, also absammeln. Gelege finden sich unter Trittsteinen, an Rasenbegrenzungen, gerne in der Nähe und direkt an Steinen relativ dicht unter der Oberfläche. Ich entferne diese Gelege, und gebe sie die Vögeln. Vor allem Amseln mögen Schneckeneier.
  • Eine weitere Maßnahme ist die bekannte Schneckenfalle, sehr wirkungsvoll, aber Vorsicht, das Bier lockt auch die Schnecken aus Nachbars Garten an und kann auch die nützlichen Tigerschnegel töten. Allerdings muss man dann auch bereit sein, die angelockten Schnecken mehrere Kilometer weit in den nächsten Wald zu bringen und möglichst noch einen Fluss zwischen dem Garten und den wegschleppten Schnecken legen. Ich habe das noch nie für wirklich praktikabel gehalten.
  • Wenn der Boden richtig bearbeitet wird, kann man es den Schnecken erschweren, sich fortzubewegen und sich zu vermehren. Schnecken lieben grobkörnigen klumpigen Boden, in dem sie ihre Schneckeneier und sich selbst vor Fressfeinden und der Tagesonne verstecken können. Daher meiden sie feinkrümelige Erde. Das heißt für uns Gärtner, dass durch Bodenbearbeitung, durch Sand und feinem Kompost auch ein lehmiger Boden für Schnecken unattraktiv gemacht werden kann.
  • Falls man wirklich langfristig Ruhe haben möchte und bereit ist, etwas Geld zu investieren, gibt es die Möglichkeit einen festen Schneckenzaun zu installieren. Diese Methode ist zwar nicht ganz billig, aber sehr effektiv.

Was nicht hilft

Bierfallen locken eher noch mehr Schnecken in den Garten und ertrinken tun die wenigsten darin. Schnecken kriechen problemlos über Kaffeesatz, Trockenstreu und vergleichbarem. Sie tun es nicht gerne, aber wenn auf der anderen Seite ein leckerer Salat lockt, nehmen sie die Barriere in Kauf.

Schnecken sind auch Nützlinge

Man sollte es den Schnecken positiv anrechnen, dass sie als Allesfresser einen Beitrag zur Zersetzung von totem Pflanzenmaterial in Humus leisten. Auf dem Komposthaufen leisten sie gute Dienste, etwas, wovon auch wir Gärtner profitieren. Als Aas- und Kotfresser verhindern sie außerdem die Ausbreitung von Krankheiten. Und als Nahrungsgrundlage für die Fressfeinde, die sich nicht vom Schleim abschrecken lassen, tragen sie zur Artenvielfalt der Vögel, Insekten, Reptilien und einiger Säugetiere bei. Nur wenn sie in Massen auftreten, sollte der Mensch regulierend eingreifen. Es kommt einfach nur darauf an, ein ökologisches Gleichgewicht im Garten herzustellen, dann erledigt sich das Schneckenproblem ganz alleine. Und ja, es gibt auch attraktive Pflanzen, die den Schnecken überhaupt nicht schmecken.

Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt

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Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt : naturgemäß und erfolgreich gärtnern mit dem Erfahrungsschatz vergangener Zeiten von Inga-Maria Richberg

 

Vor etwa 10 Jahren habe ich mir „Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt“ zugelegt und habe diesen Kauf nicht einen einzigen Tag bereut. Fast alles, was ich heute in meinem Garten umsetze, ist von diesem Buch inspiriert. Vieles erscheint unglaublich, z.B. dass Mottenkugeln (die alten aus Naphthalin) die Möhrenfliege vertreiben, dass Rosen Rindertalg mögen und das Tomaten mit einem Süßwasserfisch an ihren Wurzeln besonders gut gedeihen. Beides habe ich nicht ausprobiert.
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Das gesammelte Wissen basiert auf uralten Rezepten, die seit Jahrhunderten von einer Gärtnergeneration zur nächsten weitergereicht wurden. Heute, wo wir uns Gedanken über Insektensterben und zu viel Chemie im Garten machen müssen, gewinnen diese alten Rezepte wieder an Bedeutung. Manches muss sicherlich neu ausprobiert werden, manches hält auch sicherlich neuen Erkenntnissen nicht stand. Dass allerdings Rosen und Geranien Kaffeesatz mögen, weiss ich schon von meiner Oma.

Seitdem ich dieses Buch besitze, versuche ich vieles auszuprobieren. Meinem Phlox z.B. habe ich Knoblauch direkt ins Pflanzloch, wie die Autorin empfiehlt, gegeben und mein Phlox ist auch bei ungünstiger Wetterlage Mehltaufrei. Anderes steht noch auf meiner to-do-Liste.

Dieses Buch ist meiner Meinung nach ein „Muss“ für jeden, der sich für ökologisches Gärtnern interessiert und für alternative Methoden offen ist. Auch Gärtnern nach dem Mondkalender, Magie im Garten, anthroposophische Ansätze im Garten werden erläutert.

Bin im Garten

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Bin im Garten: Ein Jahr wachsen und wachsen lassen – Mit vielen Fotos und Illustrationen (Deutsch) Gebundenes Buch – 25. März 2019
von Meike Winnemuth

 

„Bin im Garten“ von Meike Winnemuth habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Es ist eigentlich gar kein Buch über den Garten, über Pflanzen, Gartenpflege, sondern das Tagebuch eines Neulings mit ein wenig Vorwissen und Lust am Experiment. Wer ein Buch sucht, um seinen Garten neu zu gestalten, Tipps zur Pflege von Rosen sucht oder ähnliches, ist hier definitiv fehl am Platz. Dafür gibt es andere Bücher. Obwohl – einiges habe ich trotzdem von Meike Winnemuth gelernt, nämlich dass BBC2’s „Gardeners’s World“ auf YouTube verfügbar ist, dass es Phacelia auch in anderen Varianten gibt und dass ein Marschrüffel das Supermodell unter den Spaten ist.
Frau Winnemuths lockerer, journalistischer Stil hat mir sehr zugesagt, auch die Art, wie sie über ihre Niederlagen schreibt, ist erfrischend. Seitdem träume ich von einem Minigartenhaus – ein „Multihus“, wie sie es auf einer dänischen Website gefunden hat.
Allerdings, die vielen Fotos und Illustrationen, die der Klappentext verspricht, sind eher bescheiden. Von Gartenbüchern bin ich da anderes gewöhnt. Trotzdem, wer ein unterhaltsames Buch sucht, das auch mit Garten etwas zu tun hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Natürlich Düngen

Wie man den Gartenboden verbessert

Irgendwann stellt man fest, dass sich der Gartenboden verändert: manche Pflanzen mickern, das Gemüse bleibt kleiner als in den Jahren davor, Schädlinge und Pilzkrankheiten breiten sich aus, aber synthetische Dünger, die schnelle Hilfe versprechen, mag man auch nicht benutzen. Da gibt es nur drei Möglichkeiten, entweder den Garten abschaffen oder in eine Steinwüste verwandeln oder den Boden verbessern. Hoffentlich ist die letzte Variante auch die attraktivste.

Auch im Naturgarten braucht es Dünger. Auch hier entziehen Pflanze dem Boden Nährstoffe, die wieder hinzugefügt werden müssen. Also müssen wir das tun, was die Natur auch ohne uns tut: Organisches Material in den Boden einarbeiten. Wir beschleunigen diesen Vorgang nur, wenn wir Kompost hinzufügen oder uns der vielen fleissigen Helfer, der Bodenbakterien, Kleinstlebewesen, Regenwürmer, usw. bedienen und sie pflegen. Für uns Hobbygärtner und -gärtnerinnen heisst das, wir geben jedes Jahr gut verrotteten Kompost auf unsere Beete und arbeiten den Kompost leicht ein.

Gründünger aussäen

Phacelia

Phacelia, der Bienenfreund


Eine weitere Maßnahme, um den Gartenboden zu verbessern, ist die Aussat von Gründüngerpflanzen. Dasverbessert die Fruchtbarkeit des Bodens undverhindert, dass durch Wind, Regen, tiefer Frost wertvoler Boden abgetragen wird und gleichzeitig schütz der Gründünger die Bodenlebewesen und gibt ihnen Nahrung. Manche Gründüngerpflanze (z.B. Hülsenfrüchte, Tagetes, Ringelblume) können Stickstoff direkt aus der Luft aufnehmen und dann über ihre Wurzeln in den Boden abgeben.

Was sollte man nicht tun

Kurz gesagt: tiefes Umgraben der Erde mit dem Spaten ist verboten. Dieses Umgraben zerstört die Bodenstruktur, wie sie von Regenwürmern und anderen Kleinstlebewesen aufgebaut wurde. Darüber hinaus zerstört tiefes Umgraben die Pilzstrukturen in der Erde, die so wichtig für die Gesundheit von Pflanzen sind.

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Pinky Winky

Hortensien umsetzen

Eigentlich sollten Hortensien nicht umgesetzt werden, sondern an ihrem Standort bleiben, wo sie dann Jahr für Jahr immer größer und schöner werden. Aber manchmal muss es sein.Letztes Jahr z. B. haben Handwerker im Vorgarten Kanalarbeiten durchgeführt und die Hortensien mussten umgesetzt werden. Dabei ist mir keine einzige Hortensie eingegangen, obwohl der Zeitpunkt (Anfang Mai) sicherlich nicht optimal war.

Pinky Winky

Rispenhortensie Pinky Winky

Wann umsetzen?

Optimal zum Umpflanzen ist der Herbst oder der Vorfrühling, aber nur bei offenem Boden. Die Blüten sind verwelkt, die Hortensie hat das Wachstum bereits eingestellt und – falls nötig – kann man dann auch noch gleich einen Rückschnitt vornehmen. Die Zeit, nachdem der Austrieb begonnen hat, ist eher ungünstig, aber meine haben mir das offenbar nicht übelgenommen. Sie haben trotzdem im Sommer den gewohnten Blütenreichtum gezeigt. Das heisst also, wirklich übelnehmerisch sind Hortensien nicht.

Standort

Auch der neue Standort sollte im Schatten oder Halbschatten liegen. Sie gedeihen nur in saurem Boden, der pH Wert der blaublühenden sollte 3.5 – 4.5 betragen, sonst sollte er zwischen 5.5 und 6.0 liegen. Im Kübel sollten Hortensien Rhododendron Erde erhalten, und auch mit Rhododendron Dünger gedüngt werden. Außerdem sollte die Stelle schön geschützt liegen, vor allem im Hinblick auf das Überwintern bei eisigen Temperaturen. Und sie brauchen viel Wasser, deshalb ist ein feuchter Standort optimal.

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Umsetzen

Hortensien bilden sehr tiefe Wurzeln mit vielen feinen Wurzelfasern aus. D.h. man muss die Pflanze so großzügig wie möglich ausgraben, nur dann kann man sicher sein, die Wurzeln nicht allzuviel zu verletzen. Dementsprechend groß muss natürlich auch das neue Pflanzloch ausfallen.
Es empfiehlt sich, das Pflanzloch mit Wasser zu füllen und dann die Hortensie hineinzusetzen und den Rest mit Erde aufzufüllen. Anschliessend muss noch einmal Wasser nachgefüllt werden, damit die Erde sich setzen kann. Anschliessend hofft man dann auch ein paar regnerische Tage oder man muss selber mehrmals zur Giesskanne greifen.

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