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2023: Die 10 Jahreszeiten in meinem Garten

ein gutes Neues Jahr

Ein gutes Neues 2023

Winter: Auch wenn der Garten weitgehend sich selbst überlassen ist, gibt es noch ein wenig essbares. Der Feldsalat gedeiht prächtig und wartet auf die Ernte und der erste Ruccola ist auch schon da.

So warm hat ein Jahr noch nie angefangen. 11 Grad hat das Thermometer angezeigt. „Der wärmste Silvestertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“ meldete die Zeitung. Und der Hund lies schon mal vorbeugend ein paar Haare seines Winterfells fallen.

Nun denn, der Garten wird sich auf die verändernden klimatischen Bedingungen einstellen müssen und wir werden ihm dabei behilflich sein.

Etwas kälter ist es mittlerweile (10.01.)geworden, aber immer noch zu warm für den Januar. Sogar die Sonne zeigt sich gelegentlich. Auf dem Gang zum Komposter habe ich gesehen, dass die Schneeglöckchen schon kurz vor der Blüte stehen und dass auch die Narzissen ihre Blätter nach oben schieben. Aber auf Grund der Nässe des Bodens werden wir wohl einige Ausfälle bei den Zwiebelblühern zu verzeichnen haben. Es hat einfach zu viel geregnet.

So langsam (16.01.) wird es doch noch Winter. Die Temperaturen sind auf 2 Grad gefallen und heute Nacht sollen sie sogar unter Null gehen. Der warmen Temperaturen haben mir aber viel Kompost beschert, die Kompostwürmer waren offenbar ausserordentlich aktiv.

Terrasse im SchneeJetzt hat uns der Winter richtig im Griff. Am Freitag (22.01.) kamen große Schneemengen vom Himmel, der Verkehr brach – wie üblich – zusammen, die Raumfahrzeuge waren wohl im Winterschlaf und nichts ging mehr. Am nächsten Tag war dann Schneeschippen angesagt, die Zuwege streuen mit Sand und anschliessend eine Spiel- und Toberunde mit dem Hund. Eigentlich hatte ich für das Wochenende das Schneiden der letztjährigen Weinreben geplant. Nun, bis Februar hat das ja noch ein bisschen Zeit.
Der Januar verabschiedet sich winterlich. Der Schnee ist noch nicht wieder verschwunden und heute kam dann noch Glatteis dazu. Der morgendlichen Berufsverkehr geriet zu einer Rutschpartie, die für manche auch teuer endete.
Aber morgen ist dann laut Wetterbericht Tauwetter angesagt und auch jetzt ist das Thermometer auf 2 Grad plus geklettert.

Hundstage

Es ist heiss, heiss und trocken. Der Rasen ist braun, die Hortensien vertrocknen … Die Natur braucht Wasser, ich brauche Schatten. Die Terrasse liegt nach Süden, morgens spendet die Hemlocktanne der Nachbarn ein wenig Schatten, dann aber gibt es Sonne pur, bis zum Sonnenuntergang. Nun ja, wir haben Hundstage. Hundstage sind nicht die Tage, an denen Hunde regungslos im Schatten liegen (obwohl, das tun sie auch), sondern die Tage im Sternbild des Hundes zwischen dem 23. Juli bis zum 23. August . Und die bringen regelmäßig große Hitze. So auch dieses Jahr.

Der Sonnenschirm auf der Terrasse reicht nur für eine Person, zu zweit wird es schon zu eng. Schon lange denke ich über eine vernünftige Beschattung nach, was ich dann regelmäßig im Herbst wieder vergesse.
Eine Lösung wäre eine Pergola, über die ich den Wein (Sorte Romulus – sehr schmackhaft) leiten könnte, der vor der Terrasse wächst. Ein paar stabile Kletterdrähte könnten die Last der langen Triebe aufnehmen. Und die Weinblätter sind groß genug, um Schatten zu spenden. Kann ich mir gut vorstellen.

Noch eine Möglichkeit ist ein Sonnensegel. Luftig, flexibel, leicht zu montieren. Aber ich frage mich, ob so ein Sonnensegel auch den Winter und Stürme übersteht oder ob es dann demontiert werden muss. Was ist bei Regen? Verhält sich ein Sonnensegel wie das Vordach von meinem Zelt?

In den südlichen Ländern kommen auch Sprühnebler zum Einsatz. Dieses für uns eher exotische Prinzip funktioniert mit Wasser, das mit hohem Druck durch Düsen gepresst wird. So entsteht ein sehr feiner Wassernebel. Die Tropfen sind so fein, dass sie von der Sonne in Dampf umgewandelt werden. Durch diese Umwandlung wird der Umgebung Energie in Form von Wärme entzogen. Die kalte Luft „fällt” nach unten und tauscht sich mit der wärmeren Luft am Boden aus, so dass die Temperaturen im Bodenbereich um ein paar Grad sinken. Das scheint mir zwar etwas exotisch, ist aber sicher auch eine Möglichkeit.

Aber wahrscheinlich wird es nach den Hundstagen deutlich kühler und ich vergesse alles wieder – bis zu den nächsten Hundstagen.

Laubsauger und Co.

Zu jeder Jahreszeit, aber vor allem im Herbst, lärmen sie in Parks und Gärten: die Laubsauger und Laubbläser. Wer das Pech hat, sein Büro im Parterre direkt an einer Grünanlage zu haben, weiss, wovon ich rede. Der Lärm, den diese Geräte verursachen ist ohrenbetäubend, je nach Modell erzeugen sie über 110 Dezibel und sind damit lauter, als so mancher Presslufthammer und die meisten Kreissägen. Da wohnt es sich doch mitten im Gewerbegebiet richtig idyllisch. Das menschliche Gehör wird ab 85 Dezibel erheblich geschädigt, deshalb tragen die Benutzer dieser Geräte meistens einenHörschutz.
Aber schlimmer noch, die Laubsauger schädigen die Umwelt noch auf andere Weise. Die Geräte erzeugen einen Sog von bis zu 160 Stundenkilometern und die anschließende Häckselfunktion ist für Nützlinge tödlich, die sich im Laub und der mit aufgesaugten bodennahen Stanb- und Krautschicht befinden. Zu den zerstückelten Kleintieren gehören neben Käfern, Spinnen und Asseln mitunter auch Frösche und kleine Igel. Vor allem das Fehlen der Bodennützlinge führt zu einer Verarmung des Bodenlebens und unterbricht die Humusbildung. Dadurch, dass das Laub dann anschliessend auf der Deponie landet, fehlt Igeln, Spinnen und weiteren Nützlingen die Überwinterungsmöglichkeit. Laub, das auf dem Boden fehlt, kann dort nicht mehr verrotten, der Boden bleibt arm, Regenwürmer wandern ab, der Boden ist Kälte und Trockenheit schutzlos ausgesetzt, die Humusbildung mit dem wertvollen Wurmkompost findet nicht mehr statt.

Fazit: ein Laubbesen ist billiger, schont Insekten und Kleintiere, und der Boden kann sich im Winter für das Frühjahr regenerieren. Dann kann man im Frühjahr die letzten Laubreste in den Boden einarbeiten.

Kürbis im Hochbeet

Hokkaido

Hokkaido

Zum ersten Mal habe ich dieses Frühjahr eine Kürbispflanze – Hokkaido (Cucurbita maxima convar. Hubbardiana) – in mein Hochbeet gesetzt. Das Hochbeet war gut vorbereitet, den ganzen Winter über habe ich dort Küchenabfälle verbuddelt, und das ganze mit Pappe abgedeckt. Im frühen Frühjahr habe ich dann frischen Kompost darüber gegeben. Im Mai war dann die Erde schön krümmelig und reich an jungen Regenwürmern. Das Hochbeet steht im sonnigsten Teil des Garten, denn Kürbisse brauchen víel Sonne und Wärme. Und nach den Eisheiligen kamen dann meine vorgezogenen Sämlinge in die Erde.

Dann kam der erste Rückschlag, die Hokaidosämlinge wurden während einer einzigen Nacht von Schnecken abgefressen. Gähnende Leere im Hochbeet. Im Gartencenter gab es keine Sämlinge (mehr). Nochmal anziehen? Zu spät. Der Juni hatte bereits begonnen. Ok, ich gab auf. Ich würde es halt im nächsten Jahr noch einmal versuchen. Dann habe ich wegen eines Geburtstagsstraußes die örtliche Gärtnerei aufgesucht und – bingo – dort gab es nicht nur schöne Sträuße, sondern auch noch eine einzige schon etwas größere Hokkaidopflanze. Sie wurde meine.
Gepflanzt, Rankgerüst aufgestellt, angegossen. Sie dümpelte den Juni hindurch so vor sich hin, es war kalt und sie kam offenbar nicht so recht aus den Puschen.

Dann aber ging es los. Die Hokkaidopflanze explodierte förmlich, machte eine Blüte nach der anderen, die allerdings auch den Schnecken gut schmeckten. Jeden Abend musste ich zahlreiche Schnecken aus den überwiegend männlichen Blüten klauben. Aber offenbar war der Schneckenfraß nicht bedrohlich, bald zeigten sich die ersten kleinen Früchte. Das Wetter besserte sich und die Früchte wurden immer größer, die Ranken hatten längst die Grenzen des Hochbeets überschritten und es sich im Rasen gemütlich gemacht. Ich griff zur Schere und schnitt mal alles ab, was wenig Aussicht auf Ernteerfolg hatte. So blieben dann fünf Kürbisse übrig, die dann auch zur Reife gelangten und ein beträchtliches Gewicht erreichten. Zwei habe ich verschenkt, der Rest blieb bei mir.

Hokkaido

5kg Hokkaido


Nächstes Jahr werde ich sicher wieder Kürbis aussäen, aber mal eine andere Sorte, Buttercup oder dieser blaue, dessen Name mir gerade nicht einfällt. Die Beetvorbereitung hat schon begonnen.

Alle Kürbisse lieben einen warmen, sonnigen windgeschützten Standort, humosen, stickstoffreichen Boden, der gut wasserdurchlässig ist. Notwendig ist ein sonniger Standort, der gut vor Wind geschützt ist. Am besten wächst der Kürbis in Erde mit hohem Humusanteil, die außerdem gut wasserdurchlässig ist. Da Gründüngung von Vorteil ist, wächst jetzt bereits Phacelia, der Bienenfreund im Hochbeet.

Knoblauch im Garten

Knoblauchknollen

Knoblauchknollen

Knoblauch wächst bei mir im Garten einfach überall. Zwischen den Rosen, im Phlox, im Staudenbeet. Er sorgt dort in erster Linie für die Bodengesundheit und hält die Pflanzen pilzfrei. Geernet wird er dort nur in Ausnahmefällen. Ich stecke dort auch nur die zu klein geratenen Zehen des gekauften Knoblauchs egal welcher Sorte und Herkunft.

Um ihn zu ernten wächst er bei mir im Hochbeet. Auch dort nicht in großen Mengen, zwischen Salat, Tomaten und anderem. Auch dort ist er unkompliziert, aber anders als im Garten wird er dort regelmäßig geernet. Ich stecke dort die Zehen, die sich im Garten als winterhart und resistent gegen Fäulnis (bei nassen Wintern) erwiesen haben.

Wann anbauen?

Ich stecke die Zehen ca. 5 cm tief im Herbst, Frühjahr ist auch möglich, aber dann verzögert sich die Ernte, weil die Zwiebeln den Herbst nicht zur Ausbildung der Wurzeln nutzen können. Frostschutz braucht der Knoblauch keiner (ausgenommen bestimmte Sorten aus dem Supermarkt, die an Kälte gar nicht gewöhnt sind), aber er braucht Schutz vor Staunässe. Entweder achtet man auf eine gute Dränage oder setzt die Zehen in ein gut wasserdurchlässiges Substrat – oder beides.

Wo anbauen?

Kurze Antwort: Überall. Im Garten, im Topf, im Kübel, im Balkonkasten, am Fenster. Nur die Voraussetzungen müssen stimmen: Durchlässiges Substrat und sonniger Standort. Wer Ernteausfälle vermeiden will, sollte entweder Zehen aus dem eigenen Garten wählen, die sich bewährt haben (so wie ich), oder einheimischen Knoblauch wählen (von Gärtner oder Wochenmarkt) Der Knoblauch aus dem Supermarkt stammt von Irgendwo, meist aus China und ist nicht zuverlässig winterhart und abgehärtet ist er auch nicht. Als Schutz gegen Nässe empfiehlt sich Stroh oder Mulch.

Welche Erde?

Nährstoffreiche, humose, lockere Erde ist optimal, ob im Garten, im Hochbeet oder im Balkonkasten. Wichtig ist auf jeden fall eine gute Dränage.

Welche Krankheiten?

Eigentlich keine, aber bei schlecht dräniertem Boden kann Weissfäule auftreten sowie auch andere Pilzkrankheiten, und wie alle Zwiebelgewächse befallen Lauchmotte und Zwiebelfliege gelegentlich auch den Knoblauch. Aber bei gesundem durchlüfteten Boden sind all diese Krankheiten und Schädlinge eher selten. Im Gegenteil, Knoblauch schützt benachbarte Pflanzen, wie etwa Rosen, Erdbeeren, Phlox u.s.w., da er Duft verströmt, der Schädlinge vertreibt.
Ich gebe bei Rosen und Phlox seit ein paar Jahren eine Knoblauchzehe mit in das Pflanzloch und habe festgestellt, dass diese so geschützten Exemplare eigentlich nie von Mehltau befallen werden.

Wann ernten?

Die Ernte erfolgt ab der Blütenbildung von Frühsommer bis Spätsommer. Wenn die Blütenstände entfernt werden, werden die Knollen besonders groß. Übrigens, die grünen Blütenstängel können wie Lauch verwendet werden.

Vermehrung

Zur Vermehrung verwendet man einfach die einzelnen Zehen, aus denen sich dann eine mehrzehige Knoblauchknolle entwickelt. Man kann aber auch die Brutzwiebeln verwenden. Ich warte immer, bis sie sich leicht aus der „BLüte“ lösen und verstreue sie anschliessend im Garten. Wenn man sie beernten will, sollte man etwas Geduld mitbrigen, denn im ersten Jahre produzieren die Brutzwiebekn nur eine einzige nicht allzu große Zwiebel, erst im zweiten Jahr entwickelt sich daraus die Knoblauchknolle. Am besten funktioniert das im Balkonkasten zwischen den Sommerblumen, die durch den Knoblauch (auch wenn er noch klein ist) optimal gegen Krankheiten geschützt werden – oder auch im Erdbeerbeet, wo der Knoblauch Grauschimmel und andere Pilzkrankheiten erfolgreich bekämpft.