Kategorie: Herbst

Laubsauger und Co.

Zu jeder Jahreszeit, aber vor allem im Herbst, lärmen sie in Parks und Gärten: die Laubsauger und Laubbläser. Wer das Pech hat, sein Büro im Parterre direkt an einer Grünanlage zu haben, weiss, wovon ich rede. Der Lärm, den diese Geräte verursachen ist ohrenbetäubend, je nach Modell erzeugen sie über 110 Dezibel und sind damit lauter, als so mancher Presslufthammer und die meisten Kreissägen. Da wohnt es sich doch mitten im Gewerbegebiet richtig idyllisch. Das menschliche Gehör wird ab 85 Dezibel erheblich geschädigt, deshalb tragen die Benutzer dieser Geräte meistens einenHörschutz.
Aber schlimmer noch, die Laubsauger schädigen die Umwelt noch auf andere Weise. Die Geräte erzeugen einen Sog von bis zu 160 Stundenkilometern und die anschließende Häckselfunktion ist für Nützlinge tödlich, die sich im Laub und der mit aufgesaugten bodennahen Stanb- und Krautschicht befinden. Zu den zerstückelten Kleintieren gehören neben Käfern, Spinnen und Asseln mitunter auch Frösche und kleine Igel. Vor allem das Fehlen der Bodennützlinge führt zu einer Verarmung des Bodenlebens und unterbricht die Humusbildung. Dadurch, dass das Laub dann anschliessend auf der Deponie landet, fehlt Igeln, Spinnen und weiteren Nützlingen die Überwinterungsmöglichkeit. Laub, das auf dem Boden fehlt, kann dort nicht mehr verrotten, der Boden bleibt arm, Regenwürmer wandern ab, der Boden ist Kälte und Trockenheit schutzlos ausgesetzt, die Humusbildung mit dem wertvollen Wurmkompost findet nicht mehr statt.

Fazit: ein Laubbesen ist billiger, schont Insekten und Kleintiere, und der Boden kann sich im Winter für das Frühjahr regenerieren. Dann kann man im Frühjahr die letzten Laubreste in den Boden einarbeiten.

Knoblauch im Garten

Knoblauchknollen

Knoblauchknollen

Knoblauch wächst bei mir im Garten einfach überall. Zwischen den Rosen, im Phlox, im Staudenbeet. Er sorgt dort in erster Linie für die Bodengesundheit und hält die Pflanzen pilzfrei. Geernet wird er dort nur in Ausnahmefällen. Ich stecke dort auch nur die zu klein geratenen Zehen des gekauften Knoblauchs egal welcher Sorte und Herkunft.

Um ihn zu ernten wächst er bei mir im Hochbeet. Auch dort nicht in großen Mengen, zwischen Salat, Tomaten und anderem. Auch dort ist er unkompliziert, aber anders als im Garten wird er dort regelmäßig geernet. Ich stecke dort die Zehen, die sich im Garten als winterhart und resistent gegen Fäulnis (bei nassen Wintern) erwiesen haben.

Wann anbauen?

Ich stecke die Zehen ca. 5 cm tief im Herbst, Frühjahr ist auch möglich, aber dann verzögert sich die Ernte, weil die Zwiebeln den Herbst nicht zur Ausbildung der Wurzeln nutzen können. Frostschutz braucht der Knoblauch keiner (ausgenommen bestimmte Sorten aus dem Supermarkt, die an Kälte gar nicht gewöhnt sind), aber er braucht Schutz vor Staunässe. Entweder achtet man auf eine gute Dränage oder setzt die Zehen in ein gut wasserdurchlässiges Substrat – oder beides.

Wo anbauen?

Kurze Antwort: Überall. Im Garten, im Topf, im Kübel, im Balkonkasten, am Fenster. Nur die Voraussetzungen müssen stimmen: Durchlässiges Substrat und sonniger Standort. Wer Ernteausfälle vermeiden will, sollte entweder Zehen aus dem eigenen Garten wählen, die sich bewährt haben (so wie ich), oder einheimischen Knoblauch wählen (von Gärtner oder Wochenmarkt) Der Knoblauch aus dem Supermarkt stammt von Irgendwo, meist aus China und ist nicht zuverlässig winterhart und abgehärtet ist er auch nicht. Als Schutz gegen Nässe empfiehlt sich Stroh oder Mulch.

Welche Erde?

Nährstoffreiche, humose, lockere Erde ist optimal, ob im Garten, im Hochbeet oder im Balkonkasten. Wichtig ist auf jeden fall eine gute Dränage.

Welche Krankheiten?

Eigentlich keine, aber bei schlecht dräniertem Boden kann Weissfäule auftreten sowie auch andere Pilzkrankheiten, und wie alle Zwiebelgewächse befallen Lauchmotte und Zwiebelfliege gelegentlich auch den Knoblauch. Aber bei gesundem durchlüfteten Boden sind all diese Krankheiten und Schädlinge eher selten. Im Gegenteil, Knoblauch schützt benachbarte Pflanzen, wie etwa Rosen, Erdbeeren, Phlox u.s.w., da er Duft verströmt, der Schädlinge vertreibt.
Ich gebe bei Rosen und Phlox seit ein paar Jahren eine Knoblauchzehe mit in das Pflanzloch und habe festgestellt, dass diese so geschützten Exemplare eigentlich nie von Mehltau befallen werden.

Wann ernten?

Die Ernte erfolgt ab der Blütenbildung von Frühsommer bis Spätsommer. Wenn die Blütenstände entfernt werden, werden die Knollen besonders groß. Übrigens, die grünen Blütenstängel können wie Lauch verwendet werden.

Vermehrung

Zur Vermehrung verwendet man einfach die einzelnen Zehen, aus denen sich dann eine mehrzehige Knoblauchknolle entwickelt. Man kann aber auch die Brutzwiebeln verwenden. Ich warte immer, bis sie sich leicht aus der „BLüte“ lösen und verstreue sie anschliessend im Garten. Wenn man sie beernten will, sollte man etwas Geduld mitbrigen, denn im ersten Jahre produzieren die Brutzwiebekn nur eine einzige nicht allzu große Zwiebel, erst im zweiten Jahr entwickelt sich daraus die Knoblauchknolle. Am besten funktioniert das im Balkonkasten zwischen den Sommerblumen, die durch den Knoblauch (auch wenn er noch klein ist) optimal gegen Krankheiten geschützt werden – oder auch im Erdbeerbeet, wo der Knoblauch Grauschimmel und andere Pilzkrankheiten erfolgreich bekämpft.

Phacelia

Gründüngen im Herbst

Was ist eigentlich Gründüngung?

Ringelblume

Ringelblume – Calendula officinalis

Unter Gründüngung versteht man eine Bodenverbesserungsmaßnahme, die den Boden im Herbst und im Winter vor Auswaschung und Verschlämmung schützt. Dabei werden bestimmte Pflanzen ausgesät und später in den Boden eingearbeitet.

Warum Gründüngung

Die Landwirtschaft nutzt die Gründüngung schon seit langem, denn nackte Böden kommen auch in der Natur nicht vor. Auch Hobbygärtner wie wir können das für den Garten nutzen, die Pflanzen im nächsten Jahr werden es uns danken. Gründüngung schützt den Boden vor Erosion und hält den Humus fest. Der Boden wird gelockert, weil die Wurzeln der Gründüngungspflanzen in tiefere Bodenschichten vordringen und auch dort den Boden lockern. Dadurch wird das Bodenleben gefördert und so wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Die Gründüngerpflanzen bieten Futter für meine lieben Regenwürmer, die mich dann zum Dank mit Wurmkompost versorgen und einem schönen krümeligen Gartenboden und manche können sogar schädliche Nematoden bekämpfen.

Welche Gründüngerpflanzen gibt es?

Nicht alle sind für den Hobbygärten geeignet, aber die wichtigsten für Garten und Balkon sind Bitterlupinen, Ringelblume, Sonnenblume, Bienenfreund, Borretsch, Tagetes und Feldsalat.

Die Erde unter Gehölzen und Bäumen wird am besten durch Flachwurzler geschützt, wozu vor allem der Bienenfreund (Phacelia) gehört. Ab August wird dicht ausgesät und wenn im Winter der Gründünger erfriert, kann man die Reste als Mulch einfach liegenlassen und im Frühjahr dann einharken.

Phacelia

Phacelia, der Bienenfreund

Der Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) ist besonders für den Garten geeignet, denn er unterdrückt Wildkräuter, sammelt Nitrat, besitzt als Flachwurzler viele kleine feine Wurzeln, wächst sehr schnell und überträgt überhaupt keine Krankheit, was im Garten mit seinen vielen Mischkulturen besonders wichtig ist. Besonders günstig ist er auch als Nachfolger bei Erbsen und Bohnen gegen deren Krankheiten, gedeiht auch im Schatten und ist dabei auch noch eine prima Bienen- und Insektenweide.

Auch Bitterlupinen machen sich im Garten gut. Sie können Stickstoff aus der Luft binden und so den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff anreichern. Als Tiefwurzler lockern sie den Boden und durch ihre schnelle Entwicklung wird Unkrautwachstum gehemmt. Die blauen Blüten werden zudem gerne von Insekten besucht. Der große Vorteil von Lupinen liegt darin, dass die Pflanze winterhart ist und auch noch spät im Jahr ausgesät werden kann. Die Wurzeln können im Boden bleiben, das Laub wird abgeschnitten und eingearbeitet.

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Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist nicht nur hübsch, sondern bekämpft auch Nematoden und macht die Erde schön feinkrümelig. Sie samt sich selber aus, wird aber nie aufdringlich.
Sonnenblumen (Helianthus annuus) lockern als Tiefwurzler den Boden sehr tief auf, wachsen schnell, bilden viel Grünmasse und sind bei Bienen und Vögeln äußerst beliebt. Nematoden finden keine Nahrung und werden dadurch vermindert. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen: Vorteilhaft vor Erbsen, Kartoffeln und nach Erdbeeren und Kohl. Nicht vor Gurken, Paprika, Salat, Sellerie, Tomaten.

Tagetes

Die Studentenblume – Tagetes

Die Studentenblume (Tagetes) bekämpft Nematoden sehr gut und wirkt auch gegen die Bodenmüdigkeit bei Rosen. Leider wird die Studentenblume auch von den Nacktschnecken sehr geschätzt, sie eignet sich deshalb nicht für feuchte Böden.
In meinem Hochbeet wächst vor allem Feldsalat (Valerianella locusta), denn der ist nicht nur ein ausgezeichneter Gründünger, sondern auch einer meiner liebsten Wintersalate. Er verträgt sich als Nachkultur mit fast (nur nach Kohl mag er nicht stehen) jedem Gemüse, hinterlässt einen wunderbar feinkrümeligen Boden. Er braucht nach der Aussaat drei Wochen lang Feuchtigkeit und danach kommt er mit jedem Wetter zurecht.
Auch der Borretsch (Borago officinalis) kann den Boden tief durchwurzeln und ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine ausgezeichnete Bienenweide.

Baumpilze

Es wird Herbst

Baumpilze

Pilze am Stumpf einer Thuja

Was für ein dämlicher Titel, heute schnellte das Thermometer auf 29 Grad hoch. Aber beim Giessen (ja, es ist immer noch viel zu trocken) habe ich auf den Stumpf eines Lebensbaumes geschaut und da waren sie wieder: die Pilze, die sich jedes Jahr im September zeigen. Leider bin ich überhaupt kein Pilzkenner, der einzige Pilz, der mir bekannt ist, ist der Champignon, den ich auch nur esse, wenn er im Supermarkt angeboten wird. Auf einer Wiese würde ich ihn eher nicht erkennen. Und natürlich den Fliegenpilz würde ich überall erkennen.

Aber zurück zum Baumstumpf: ich habe mal mein Pilzbestimmungsbuch hervorgekramt und der einzige dort abgebildete Pilz, der meinem ähnelt, ist der Hallimasch. Essbar, aber offenbar nichts Rares. Also darf er bleiben und ich hoffe, das er den Stumpf zersetzt.

Monbretien

Crocosmia – so heissen Monbretien offiziell. Ihre Blüte jetzt im Spätsommer oder besser im frühen Herbst ist ein Gedicht.
Ursprünglich stammt die Zwiebelpflanze aus Südafrika. Das heisst, dass sie hier nicht winterhart, oder nur bedingt winterhart ist. Bei mir überlebte sie vier Winter. Der fünfte machte ihr den Garaus mit seinem späten Nacktfrost. Auch meine Winterabdeckung mit Nadelzweigen hat sie nicht retten können. Dann hatte ich ein paar Jahre lang keine mehr im Garten. Aber ich habe sie vermisst. Doch dieses Jahr sind sie wieder da. So schön wie eh und je. Ich habe beschlossen, ich versuch es einfach noch einmal.

Mittlerweile gibt es Züchtungen, die den Winter besser überstehen, vor allem, wenn man die Knollen tief pflanzt und zusätzlich noch mit Laub, Kompost oder vergleichbarem abdeckt. Bei den immer milder werdenden Wintern kann man sicher auch (bald) auf Winterschutz verzichten.
Die Montbretie wird im Beet etwa einen Meter hoch und zieht durch ihre Größe und die knalligen Blütenfarben (gelb, orange, rot) die Aufmerksamkeit leicht auf sich. Um ihre langen Stängel vor dem Umknicken zu bewahren, umgibt man sie am besten mit einem ca. 40 cm hohen Staudenring. Im Spätherbst werden dann erst die Samenstände entfernt und dann die Blätter zusammengebunden als Winterschutz. In Weinbaugegenden reicht das vorausgesetzt die Montbretien sind tief genug gepflanzt.

Staunässe im Winter mag sie nicht, der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein, denn Feuchtigkeit führt schnell zu Fäulnis und zum Absterben der Pflanze. Unter solchen Bedingungen nimmt man sie am besten vor den Frösten aus dem Boden. Im Frühjahr kann man die Knollen dann wieder setzen. Oder aber man pflanzt sie mit einer Drainage aus Kieselsteinen.

Montbretien treiben erst im April/Mai wieder aus und blühen dann im Spätsommer ab August.