Autor: BiggiM

Canna

Canna

Canna

Canna indica – das Blumenrohr

Canna Indica heisst das indische Blumenrohr mit vollem Namen, auch wenn es nicht aus Indien stammt, sondern in Südamerika heimisch ist. Es braucht viel Sonne, viel und regelmäßig Wasser und Dünger, dann erblüht es zu voller Schönheit und Größe. Im Freiland kann die Pflanze durchaus über einen Meter hoch werden, im Blumentopf bleibt sie eher klein.

Einmal habe ich eine Canna zum zweiten Mal zum Blühen gebracht. Halt, das ist nicht ganz richtig. Also, im Jahr davor habe ich sie als fertige Pflanze gekauft. Sie hat auch geblüht, aber so richtig Freude hat sie mir nicht gemacht. Die Blüte war klein, und die Schnecken haben erst die Blätter und dann auch Teile der Blüte gefressen. Ich habe den Fehler gemacht, die Pflanze direkt in die Erde einzugraben.
Im Herbst habe ich dann das Rhizom entfernt und über den Winter in Zeitungspapier gewickelt eingelagert, und ein bisschen feucht gehalten – aber wirklich nur ein bisschen. Im Frühling habe ich das Rhizom dann in einen Topf mit frischer Erde gegeben und das Resultat war eine Blüte, die fast ganz schneckenfrei war.

Ende November (!) waren die Samenkapseln, die ich leider nicht fotografiert habe, reif und enthielen genau drei Samen. Die habe ich im Jahr darauf ausgepflanzt und zwei junge Pflanzen waren das Ergebnis. Die Farbe der Blüten war dann orange-gestreift und die Blüte selber war im Vergleich zur Mutterpflanze eher klein. Aber hübsch. Leider haben beide Sämlinge den darauffolgenden Winter nicht überlebt. Warum auch immer, ich habe nichts anders gemacht.

Canna Sämling

eine Sämlingspflanze

Sortenecht lässt sich die Canna durch das Teilen der Rhizome vermehren. Teilung ist wirklich ganz einfach bei den Cannas und nicht so aufwändig wie die Vermehrung durch Samen, denn die Rhizome vermehren sich im Laufe der Jahre ganz enorm.

Obwohl man Canna durchaus den Sommer lang im Garten eingraben kann, bleiben sie bei mir im Kübel. Der Grund sind die oben erwähnten Nacktschnecken, die das Blumenrohr und vor allem seine Blüten für einen Leckerbissen halten.

Vor den ersten Frösten muss die Pflanze unbedingt ins Haus. Sie wird auf ungefähr 5cm zurückgeschnitten und bei ca. 10 Grad dunkel und trocken überwintert. Nur ganz austrocknen darf die Erde nicht. Ab Januar kann man sie vorziehen, dann blühen sie früher. Aber ein zu warmes Zimmer führt zu Schädlingsbefall.

Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Rhabarber

Rhabarber im Hochbeet

Seit drei Jahren habe ich eine Rhabarberpflanze im Garten, die ersten zwei Jahre in einem großen Kübel und seit diesem Jahr im Hochbeet. Geernet habe ich noch nie, die Blätter, bzw. die Stiele waren einfach zu zierlich. Im Hochbeet startete der Rhabarber dann richtig durch, große kräftige Blätter und richtig dicke Stangen. Das gibt Hoffnung fürs nächste Jahr. Rhabarber gehört zu den ersten Gemüsen, die schon im Frühjahr geerntet werden können. Er liebt tiefere Temperaturen und verträgt Hitze nicht so gut.

An sich ist Rhabarber pflegeleicht, durchlässige Erde und Kompost sind ideal. Mehr braucht er nicht. Und Wasser darf nicht fehlen. Wer mehr als eine Pflanze haben möchte, sollte auf ausreichenden Abstand achten, die Blätter werden schon sehr groß.

Rhabarber

Rhabarberblatt

Geernet wird Rhabarber zwischen April und Juni, nach dem 24. Juni sollte er nicht mehr geerntet werden. Zum einen braucht die Pflanze die verbleibende Zeit um zu regenerieren und zum anderen enthalten die Stangen zunehmend mehr Oxalsäure, die für den menschlichen Körper giftig ist.
Die Schale der Stangen sollte aus dem gleichen Grund entfernt werden, denn sie enthält besonders viel Oxalsäure. Ansonsten ist Rhabarber ein gesundes Frühlingsgemüse, das kalorienarm ist und Vitamin C, Ballaststoffe und einige Mineralstoffe enthält.

Omas Hausmittel gegen Schädlinge

Schädlinge im Garten oder an Zimmerpflanzen sind oft nicht nur ein Schönheitsfehler, Schädlinge können Ernten vernichten, sie können die Wirtspflanze so schwächen, dass weitere Krankheitserreger eindringen können und letzlich die Wirtspflanze absterben lasssen. Omas Hausmittel beruhen auf Jahrhunderte alten Beobachtungen und orientieren sich an der Natur selber, an der Beobachtung, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist, dass es für jeden Schädling einen Fressfeind gibt.

Blattlausbekämpfung

Wenn der Befall nicht sehr stark ist und die Wirtspflanze nicht wirklich geschädigt wird, brauchen wir nichts zu tun, der Fressfeind stellt sich in Form von Marienkäfern und mehr noch ihren Larven, Schwebfliegen oder Ohrwürmern von selber ein. Man kann die Blattläuse auch durch Abstreifen mit den Fingern selber dezimieren, weitere Hausmittel sind im Allgemeinen nicht nötig. Aber wenn der Schaden nicht mehr als Schönheitsfehler betrachtet werden kann oder die befallene Pflanze im Zimmer steht, hilft folgendes:

Schmierseifenlauge

0,75 Liter Wasser, 0,2 Liter flüssige Schmierseife, ein Spritzer Spiritus. In eine Sprühflasche füllen und die befallenen Stellen damit einsprühen.

Farntee

200 Gr. Farnblätter läßt man 1 Stunde in 1 Liter Wasser leise köcheln. Abkühlen lassen und anschliessend durchsieben.
Im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnen und gegen Schmier-,Blatt- und Schildläuse spritzen.

Brennnesseljauche

1 kg frische Brennesseln mit 10 l Wasser aufgießen.
Wirkt nach wenigen Tagen (bevor die Gärung einsetzt) gegen Blattläuse, sonst ein ausgezeichneter Stickstoffdünger.
Den Geruch kann man 1 Tropfen Baldrianextrakt lindern, hilft aber nur schwach, besser ist eine versteckte Ecke im Garten.
Brennnesseljauche fördert auch das Bodenleben: Regenwürmer lieben den Boden, der damit gegossen wird.

Orangen-Neutral-Reiniger

Ca. 950 ml Wasser + 50 ml Reiniger mischen und auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen. Die Läuse gehen kaputt – der Pflanze schadet es nicht.

Wermutjauche

300g frisches Wermutkraut, 10 Liter Wasser, 10 l Eimer
Die Kräuter zerkleinert in den Eimer geben und mit Wasser auffüllen. Als Schutz gegen Blattläuse die Jauche nur ein paar Tage angären lassen, als Dünger das Ganze etwa 1 bis 2 Wochen stehen lassen. Immer gut umrühren. Gegen den Geruch in die hinterste Ecke des Garten stellen. 😉

Knoblauch-Zwiebel-Jauche

insgesamt 500g Zwiebeln und/oder Knoblauch in 1l abgestandenes Wasser oder Regenwasser geben, in einem Plastikeimer gären lassen, dabei täglich umrühren. Fertig ist die Jauche wenn sie nicht mehr schäumt und dunkel ist. Das dauert je nach Wetter zwischen 10 Tage und 3 Wochen. Jetzt darf man sie auch abdecken. Achtung! Während der Gärung nicht abdecken (höchstens mit einem Sieb oder so gegen Insekten) und ausreichend Platz im Eimer lassen. Und die Sache riecht sehr intensiv. Mindestens 1:10 verdünnt anwenden und auf den Boden der Beete gießen. Stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen und ist ein milder Dünger.

Mehltau bekämpfen

Mehltau (echter und falscher Mehltau) ist eine Pilzkrankheit, die bei ungünstigem Standort, aber auch bei ungünstiger Witterung auftritt. Zuerst nimmt man die betroffenen Pflanzenteile weg und entsorgt sie in der Bio-Tonne, auf keinen Fall im Kompost. Manchmal kommt der Pilz dann nicht wieder. Bei sehr starkem Befall hilft auch ein kompletter Rückschnitt, allerdings sind die Pilzsporen sehr ausdauernd und zersetzen sich im Gartenkompost fast gar nicht.

Milch/Wasser-Gemisch

0,5 Liter Wasser, 0,5 Liter Magermilch (keine H-Milch) oder Molke
Jede Woche 1 x in der ersten Wachstumshälfte spritzen.
Hilft nur bei echtem Mehltau

Natron/Wasser-Gemisch

2 TL Natron in einem Liter Wasser lösen und spritzen
Hilft ebenfalls nur bei echtem Mehltau

Knoblauch/Zwiebeltee

10 Gr Knoblauchzehen oder Zwiebeln kleinhacken mit 1 l heißem (nicht kochenden) Wasser übergießen und zudecken.
24 Stunden ziehen lassen und dann durchsieben. Denn Rest kann man auf den Beeten verteilen und leicht einarbeiten.
Ein Spritzmittel herstellen. Auf 3 Liter Wasser kommt 1 Liter Tee.
Die befallenen Pflanzen alle 4 – 5 Tage besprühen und gut abtrocknen lassen.
Hilft gegen gegen Läuse und Mehltau

Gegen Sternruß und Mehltau

Für 5 Liter Spritzbrühe benötigt man drei Päckchen Backpulver, 50 ml Speiseöl,
am besten Rapsöl und einige Spritzer Spülmittel.
Die Pflanzen werden damit mehrfach alle 10 bis 14 Tage abends eingesprüht.
Der mehlige Belag verschwindet fast völlig. Dann noch befallene Teile herausschneiden.

Gegen weisse Fliege

Wermutaufguss mit ein wenig Brennesseljauche mischen und an mindestens 2 Tagen hintereinander spritzen. Die Fliegen verschwinden. Auch geeignet, um den Kohlweissling zu vertreiben.

Wem das alles zuviel Aufwand ist, der Handel bietet verschiedene Präparate in Bio-Qualität an.

Fingerhut (Digitalis purpurea)

Als typischer Waldbewohner braucht der Fingerhut saure. humusreiche Erde. Aber auch im Garten findet er sich gelegentlich spontan ein. So dieses Jahr bei mir. An drei Ecken habe ich im Sommer letzten Jahres die typischen Blattrosetten entdeckt, aus denen dann dieses Jahr die hohe Pflanze emporwuchs. In der Blüte, die gerne von Hummeln besucht wird, entwickeln sich dann die feinen Samen, die sich dann im Garten ausstreuen. Im Herbst stirbt die Pflanze ab und im nächsten Jahr keimt dann wieder der Samen und bildet die Blattrosette, aus der sich im folgenden Jahr dann die blühende Pflanze entwickelt.

Eigentlich könnte man annehmen, dass der Fingerhut, wenn er einmal im Garten aufgetaucht ist, zum ständigen Bewohner wird. Das war bei mir aber noch nie der Fall. Offenbar keimt der Samen nur dort, wo die Pflanze auch gute Bedingungen vorfindet. Ich hoffe, dass ist dieses Mal der Fall, denn ich mag den Fingerhut, obwohl er zu den Giftpflanzen zählt. Schon der Verzehr von zwei Blättern kann zum Tode führen. Aber wer legt sich schon zwei Blätter auf den Teller und verwechseln kann man den Fingerhut eigentlich auch nicht. Vorsicht ist aber geboten, wenn Kleinkinder im Garten spielen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Zuchtformen, wie z.B. den Spanischen Fingerhut, der gelblich-orange blüht, den weissblühenden Fingerhut und viele andere, die sich in der Höhe, der Größe der Blüten und den Ansprüchen voneinander unterscheiden. Auch als Staude gibt es den Fingerhut, der sich in jeder Variante auch im Staudenbeet gut macht, denn er ist unkompliziert, genügsam, eine Bienenpflanze und macht überall eine gute Figur.

Über das Gärtnern

Vom Glück zu säen, zu gestalten und zu genießen

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Über das Gärtnern: Vom Glück zu säen, zu gestalten und zu genießen. Der Garten-Bestseller aus England (Deutsch) von Monty Don (Autor)

Monty Don, der Star unter den englischen Gärtnern, BBC Moderator, Autor einer (fast) unendlichen Anzahl von Gartenbüchern hat mit diesem Buch seine sehr persönliche Liebe zum Garten und dem Gärtnern beschrieben. Allerdings, wer in diesem Buch einen Ratgeber für Gartenanfänger, für spezielle Fragen zur Gartenpflege, Tipps zur Gartengestaltung und ähnlichem erwartet, wird enttäuscht werden.

Seine Tipps bleiben eher allgemein, es geht ihm um das große Ganze, um einen Überblick über Farbgestaltung, Gartenarbeit im Verlauf des Jahres, Umgang mit Schädlingen und in jedem Satz spürt man seine Liebe zum Garten, zur Natur im Garten. Man fühlt die Befriedigung, die es bringt, wenn ein Steckling gedeiht, wenn der ausgesäte Salat besser schmeckt als der gekaufte. Diese Beispiele lassen sich ins Unendliche fortsetzen. Das riesige Fachwissen, das Monty Don in seinen 50 Jahren als Gärtner erworben hat, ist in jeder Zeile des Buches zu spüren und er lässt uns daran teilhaben.

Ich habe mir das Buch vor der Corona-Krise gekauft und aus Zeitmangel erst mal liegengelassen. Während des Lockdown hatte ich dann auf einmal Zeit genug und Monty Don sprach mir so sehr aus der Seele. Auch mich hat der Garten durch die Krise begleitet, er hat getröstet, mir Freude bereitet, mich abgelenkt von einem Alltag, der plötzlich so anders war.