Kategorie: Sommer

Oleander

Oleander (Nerium oleander) – Rosenlorbeer

Oleander (Nerium Oleander) scheint sich zur Lieblingspflanze auf Balkon und Terrasse entwickelt zu haben. Ab April, manchmal schon im März sind die Gartencenter voll von Oleander in allen möglichen Farben, in den klassischen wie rot, rosa und weiss, aber auch neueren Züchtungen mit pfirsichfarbenen, lachsfarbenen oder gelben Blüten.

Wo kommt Oleander her?

Oleander ist eine echte Mittelmeerpflanze und wächst dort bevorzugt an den Ufern von Gewässern. Die Pflanze wird dort bis zu 4 m hoch und entsprechend breit, gehört also zu den Sträuchern. Und wie die meisten Mittelmeerpflanzen ist der Oleander nicht wirklich frosthart, Temperaturen bis minus 5 Grad toleriert er, darunter geht gar nichts mehr. Und damit stellt sich in unserem Klima das Problem der Überwinterung.

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Oleander überwintern

Im Freiland kann der Oleander nur im Weinbauklima gehalten werden und auch dort nur mit gutem Frostschutz. Ich habe meine fünf Oleander letztes Jahr im Freien überwintert, die Töpfe eingegraben und die Blätter in Vlies gehüllt. Überlebt haben es alle, denn der Winter 2018/19 war auch nicht besonders kalt, aber zwei sind stark zurückgefroren, haben aber im Frühling wieder ausgeschlagen. Natürlich fiel im Sommer dann die Blüte leider aus. Den Winter 2019/20 haben sie bis jetzt im Freien verbracht, vor einer Mauer, mit Vlies geschützt, aber bis jetzt gab es ja auch noch keinen Winter. Wenn es richtig kalt wird, müssen sie leider in den dunklen Keller.
Das ideale Überwinterungsquartier ist ein kalter Wintergarten oder unbeheiztes Gewächshaus.Auch im Keller oder in der Garage kann der Oleander dunkel überwintert werden, allerdings sollten die Temperaturen dann nicht über fünf bis zehn Grad Celsius ansteigen. Faustregel: Je dunkler der Raum ist, desto niedriger sollte die Überwinterungstemperatur sein. Um einem Befall mit Schildläusen vorzubeugen, ist auch bei guter Belichtung eine niedrige Raumtemperatur empfehlenswert. Trotzdem, im dunklen kalten Keller bekommen meine Oleander immer Schildläuse. Ich lasse sie deshalb so lange wie irgend möglich im Freien. Im Dunklen verlieren die Oleander ihre Blätter, die treiben aber im Frühjahr wieder aus.

Oleander vor dem Überwintern schneiden

Üblicherweise schneidet man Oleander zurück, bevor er zum Überwintern ins Winterquartier umzieht. Meist geschieht dies aus Platzgründen, denn Oleandersträucher können sich mit den Jahren zu riesigen Exemplaren entwickeln. Hierbei dürfen nicht alle Triebe komplett zurückgeschnitten werden, da sich an den Triebspitzen bereits im Spätsommer die Blütenknospen für die kommende Saison gebildet haben. Also, nur bis zur ersten Knospe zurückschneiden, sonst fällt die Blüte im nächsten Sommer aus. Pflegemaßnahmen kann man auch durchführen, kranke Triebe werden entfernt und die Pflanze wird ausgelichtet.

Rückschnitt im Spätwinter

Im Spätwinter oder sogar erst im März lassen sich die Schäden durch die Überwinterung besser erkennen und dabei auch Schädlinge entfernen. Auch ein radikaler Rückschnitt („auf den Stock setzen“) wird dann am besten vertragen, gerade wenn die Pflanze – was häufig vorkommt – unter Schildläusen leidet, ist dieses Vorgehen zu empfehlen, denn der Oleander steckt im März viel Energie in das Wachstum neuer Triebe. Auf den Stock setzen bedeutet, alle Triebe werden ungefähr 10 bis 20 Zentimeter über der Erde gekappt (ins alte Holz schneiden), der Oleander bekommt frische Erde und sieht natürlich jetzt sehr bescheiden aus. Allerdings treibt der Oleander anschliessend schnell wieder aus, nur blühen wird er inm Sommer natürlich nicht. Dieser Radikalschnitt sorgt dafür, dass die Pflanze schön buschig bleibt und die Schädlinge hoffentlich verschwunden sind. Aber generell kann der Oleander zu jeder Jahreszeit zurückgeschnitten werden, er ist nicht übelnehmerisch. Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt für reiche Blüte und fördert einen buschigen Wuchs. Wichtig: bei allen Schnittmaßnahmen Vorsicht walten lassen, der austretende Milchsaft ist giftig und reizt die Haut.

Vermehrung

Samenstände

Samenstände am Oleander

Oleander lassen sich gut über Stecklinge vermehren. Entweder schneidet man einen Kopfsteckling von einem blütenlosen Trieb, oder man nimmt ein Stück eines verholzten Triebes, entfernt die unteren Blätter, stellt das ganze in ein Glas oder eine Vase mit Wasser und dann auf die helle Fensterbank. Nach etwa 4 Wochen bilden sich Wurzeln. Danach kommen die jungen Pflanzen in einen Topf mit Anzuchterde und werden dann im ersten Winter auf der Fensterbank überwintert. Ideal sind Temperaturen von etwa 18 Grad. Im nächsten Sommer dürfen sie dann ins Freie.
Selten produzieren Oleander Samen. Doch die Aussaat ist schwierig, ich habe es probiert, aber es hat nicht geklappt. Die Samenstände haben sich im Winter geöffnet, aber die Samen waren wohl nicht keimfähig.

Pflege

Oleanderblüte

Oleanderblüte

Im Freiland in seiner Heimat am MIttelmeer wächst der Oleander oft an Flüssen und entsprechend ist auch sein Bedarf an Wasser. Gerade im Sommer muss der Oleander kräftig gegossen werden, oft sogar mehrmals am Tag. Ich grabe ihn im Sommer meistens mit dem Topf ein, das verringert die Gießmenge. Nasse Füße (Wasser im Untersetzer) verträgt der Oleander gut, auch leicht temperiertes, kalkhaltiges Wasser bekommt ihm gut. Was er auf die Dauer nicht mag, ist Regenwasser, nasse Sommer sind nichts für den Mittelmeeranrainer und begünstigt den gefürchteten Oleanderkrebs.

Krankheiten

Ab Anfang Mai fallen die Blattläuse über den Oleander her – die Oleanderblattlaus erkennt man leicht an ihrer honiggelben Farbe. Als Folge davon siedeln sich oft dunkle Rußtaupilze an. Im naturnahen Garten kommt es aber meistens nicht so weit, denn die Marienkäfer, Schwebfliegen und andere erledigen das Problem zuverlässig. Auch Befall von Spinnmilben, Woll- und Schmierläusen kommt vor. Ursache ist meist ungünstige Witterung.
Den durch Bakterien entstehenden und ansteckenden Oleanderkrebs erkennt man an kleinen schwarzen, von einem hellen Rand umgebenen Flecken, die sich später aufwölben und aufbrechen, sowie an schwarzen Zweigen und krüppeligen Verdickungen an den Blütenzweigen. Dann hilft nur noch Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Die erkrankten Triebe in der Restmülltonne entsorgen (nicht in der Biotonne und schon gar nicht auf dem Komposthaufen) und anschliessend die Gartenschere desinfizieren, Oleanderkrebs ist stark ansteckend.

Fingerhut (Digitalis purpurea)

Als typischer Waldbewohner braucht der Fingerhut saure. humusreiche Erde. Aber auch im Garten findet er sich gelegentlich spontan ein. So dieses Jahr bei mir. An drei Ecken habe ich im Sommer letzten Jahres die typischen Blattrosetten entdeckt, aus denen dann dieses Jahr die hohe Pflanze emporwuchs. In der Blüte, die gerne von Hummeln besucht wird, entwickeln sich dann die feinen Samen, die sich dann im Garten ausstreuen. Im Herbst stirbt die Pflanze ab und im nächsten Jahr keimt dann wieder der Samen und bildet die Blattrosette, aus der sich im folgenden Jahr dann die blühende Pflanze entwickelt.

Eigentlich könnte man annehmen, dass der Fingerhut, wenn er einmal im Garten aufgetaucht ist, zum ständigen Bewohner wird. Das war bei mir aber noch nie der Fall. Offenbar keimt der Samen nur dort, wo die Pflanze auch gute Bedingungen vorfindet. Ich hoffe, dass ist dieses Mal der Fall, denn ich mag den Fingerhut, obwohl er zu den Giftpflanzen zählt. Schon der Verzehr von zwei Blättern kann zum Tode führen. Aber wer legt sich schon zwei Blätter auf den Teller und verwechseln kann man den Fingerhut eigentlich auch nicht. Vorsicht ist aber geboten, wenn Kleinkinder im Garten spielen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Zuchtformen, wie z.B. den Spanischen Fingerhut, der gelblich-orange blüht, den weissblühenden Fingerhut und viele andere, die sich in der Höhe, der Größe der Blüten und den Ansprüchen voneinander unterscheiden. Auch als Staude gibt es den Fingerhut, der sich in jeder Variante auch im Staudenbeet gut macht, denn er ist unkompliziert, genügsam, eine Bienenpflanze und macht überall eine gute Figur.

Schluss mit der Hitze?

Eine vorläufige Bilanz:

Die vertrocknete Blutjohannisbeere

Die vertrocknete Blutjohannisbeere

Heute ist es vergleichsweise kühl, nur noch 22 Grad. Das Gewitter gestern abend hat Abkühlung gebracht, aber nur wenig von dem dringend benötigten Regen. Zwei Sträucher haben trotz reichlichem Gießen offenbar ernsthaft unter der Hitze und der Trockenheit gelitten: die Blutjohannisbeere und Susie, die Magnolie. Vor allem die die Blätter der Blutjohannisbeere vertrockneten innerhalb weniger Stunden, allerdings zeigt sich ein zögerlicher Austrieb. Offenbar war auch zweimaliges Gießen während des Tages noch zu wenig. Ich hoffe, sie berappelt sich doch noch mal.
Die Hortensien hingegen haben auf die reichlichen Wassergaben gut angesprochen. allerdings scheint sich ihre Blütezeit zu verkürzen. Die Rosen sind sowieso kein Problem, ihre langen Wurzeln reichen bis tief in die noch wasserführenden Schichten. Gut, dass das hiesige Lehm-Ton-Gemisch Wasser so gut speichern kann. Sandboden ist da um ein vielfaches problematischer.

Es hat geregnet

Nach zwei Monaten zum ersten Mal, nicht viel, aber immerhin genug, um die Erde zu oberflächlich benetzen. Leider ist der nächste Regen nicht in Sicht. Wir brauchten wirklich drei Tage Regen am Stück, einen ruhigen durchdringenden Landregen, der die ausgedörrte Erde gründlich wässern könnte. Aber der kommt sicherlich erst im September.