Autor: BiggiM

Kaffeesatz

Kaffeesatz im Garten

Ohne meinen Morgenkaffee geht gar nichts. Aber was macht man mit dem Kaffeesatz? Meine Oma pflegte damit ihre Geranien und sie hatte immer die Schönsten in der Strasse. Mein Opa benutze den Kaffeesatz in seinem Kleingarten, allerdings kann ich mich leider nicht erinnern, welche Pflanzen er damit versorgte. Aber das Kaffeesatz, Garten und Pflanzen irgendwie zusammengehören, weiss ich seit frühester Jugend.

Kaffeesatz als Dünger

Kaffeesatz

aus meiner Kaffeemaschine

Jeder Deutsche trinkt im Schnitt 162 Liter Kaffee im Jahr, sagt Tante Google und was nach der Zubreitung übrig bleibt ist der Kaffeesatz. Und den kann bzw.sollte man nutzen, vor allem wenn man einen Garten, einen Balkon oder nur ein paar Topfpflanzen hat.

Inhaltsstoffe von Kaffeesatz

Außer Stickstoff (ca. 2%), Phosphor (ca. 0,4%) und Kalium (ca. 0,8%) enthält Kaffeesatz auch noch Gerbsäuren, Antioxidantien und Spuren von Koffein. Kaffeesatz ist leicht sauer (Ph-Wert ca. 6,5) und eignet sich natürlich deshalb besonders gut für Pflanzen, die saure Böden bevorzugen, so zum Beispiel für Zitrusgewächse, Rhododrendron, Hortensien und natürlich die Geranien meiner Oma.

Vorteile von Kaffeesatz als Dünger

Einer der größten Vorteile von Kaffeesatz als Dünger ist, dass er wohl in den meisten Haushalten anfällt und man sich die Kosten für Dünger spart. Regenwürmer lieben Kaffeesatz und lockern zum Dank den Gartenboden auf und machen ihn schön krümelig. Ihre Verwandten, die Kompostwürmer vermehren sich besonders gerne in Filtertüten und zersetzen so den Kompost besonders schnell.
Angeblich meiden Schnecken und Ameisen den Kaffesatz, aber meiner Beobachtung nach überwinden hungrige Schnecken auch ganze Gebirge von Kaffeesatz locker, um an ihre Fressgründe zu gelangen. Und auch dass Blattläuse sich von Kaffeesatz abschrecken lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Aber ich lasse mich gerne belehren.

Wer profitiert besonders?

Kaffeesatz sollte vor der Verwendung immer getrocknet werden, damit er nicht schimmelt. Danach kann man ihn in die Erde leicht einarbeiten, so kann er besser zersetzt werden und die Nährstoffe dort freisetzen, wo sie gebraucht werden. Aber nicht übertreiben.

Im Garten kann man bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffeesatz düngen, aber Überdüngen ist eigentlich kaum möglich, lediglich der Ph-Wert kann sich ändern. Ausserhalb der Düngezeit im Herbst und Winter gibt man den Kaffesatz einfach auf den Kompost zur Freude der Kompostwürmer. Man kann den getrockneten Kaffeesatz aber auch einfach mit Blumenerde mischen. Ca. 30gr Kaffeesatz kommen auf 10l Blumenerde. Aber so ganz genau muss man es meiner Erfahrung nach nicht nehmen.

Kaffeesatz als Dünger für Orchideen

Phalaenopsis

Phalaenopsis, die Schmetterlingsorchidee

Orchideen (Orchidaceae) profitieren von Kaffeesatz als Dünger – ausgenommen Orchideen, die in Hydrokultur wachsen. Der Kaffeesatz wird ganz einfach auf der Oberfläche der Erde verteilt und die Orchidee wird ganz normal gegossen. Aber Vorsicht, Orchideen sind einpfindlich. Am besten probiert man es mit einer kleinen Menge und schaut mal, was sich so tut.

Kaffeesatz als Dünger für Rosen

Rosen gehören zu den Starkzehrern. Sie vertragen einmal im Monat eine halbe Tasse Kaffeesatz, der leicht in die Erde um die Rose eingearbeitet wird. Aber nur während der Düngezeit. Nach Ende Juni dürfen Rosen nur noch in Ausnahmen gedüngt werden.

Kaffeesatz als Dünger für Hortensien

blaue Hortensie

blaue Hortensie im Sommer


Hortensien (Hydrangea) bevorzugen einen sauren Boden und Kaffeesatz ist leicht sauer. Und er enthält iele Mineralstoffe und unterstützt die Hortensien optimal in ihrem Wachstum und ist als Ergänzung zum normalen Hortensiendünger gut geeignet.

Kaffeesatz als Dünger für Tomaten

Auch Tomaten können mit Kaffeesatz gedüngt werden, aber das ist nicht ausreichend. Tomatendünger oder guter Kompost muss unbedingt dazukommen, damit die Tomaten nicht verhungern.

Sonstiges

Auch im Haushalt kann man Kaffeesatz nutzen, z.B. als Scheuermittel für verschmutzte Grills und Töpfe, als Haarkur, als Peeling usw. Aber immer gilt, die Dosis macht es. Nicht übertreiben.

Laub

Mulchen ist genial

Laub

Laub als natürliche Mulchschicht

Der trockene Sommer hat dazu geführt, dass meine Gärtnerfreunde und ich uns zunehmend Gedanken um Bewässerung machen. Leitungswasser ist teuer, bei 5-monatiger Trockenheit (ohne jeden Gewitterguss) nützen auch Regentonnen nicht viel, auch nicht wenn sie ziemlich groß sind. Eine Zisterne ist teuer und passt auch nicht in jeden Garten. Was tun? Natürlich kann man den Garten auf trockenheitsliebende Gewächse umstellen. Aber die liebgewordenen Hortensien einfach entsorgen, bringe ich nicht über das Herz. Meine Anwort heisst mulchen. Und zwar konsequent.

Was ist „Mulchen“?

Unter „Mulchen“ versteht man eine Bedeckung des Bodens mit leicht verrottbaren organischen Materialien, also mit Grünschnitt, Rindenmulch, Pappe usw. Die Gartencenter bieten vor allem Rindenmulch in allen möglichen Varianten und Farben an.

Rindenmulch

Rindenmulch stammt im allgemeinen aus dem Sägewerk, wo die Rinde der angelieferten Bäume abgeschält wird. Allerdings gibt es keine gesetzliche Regelung, woraus Rindenmulch bestehen muss. Er muss nicht einmal aus Rinde bestehen, der Inhalt muss nur aus Pflanzen bestehen.

Vorteile des Rindenmulch

Um seine Vorteile zu entwickeln muss der Mulch etwa 5 – 7 cm hoch aufgetragen werden. Weniger zeigt auch weniger Wirkung, mehr produziert Schimmel.
Wenn der Mulch dick genug aufgetragen wird, kann er unerwünschte Beikräuter verhindern, da die Wurzeln von Flugsamen (Löwenzahn und ähnliche) den darunterliegenden Boden nicht erreichen können. Sie Samen können den Boden einfach nicht schnell genug erreichen und sterben dann ab. Einige Unkrautsamen schaffen es aber trotzdem, die lassen sich aber im lockeren Mulch sehr einfach entfernen. Gut für den faulen Gärtner.

Anzeige

[eapi keyword=3702015868 type=standard]

Der Mulch schützt den darunterliegenden Boden vor Austrocknung und das ist in Zeiten heisser Sommer besonders wichtig, denn so spart man Wasser und zwar nicht unerheblich. Auch die Bodenerosion durch Starkregen wird verhindert.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Mulch kontinuierlich zersetzt und sich dadurch von allein kompostiert. Mit Hilfe der Bodenlebewesen verwandelt sich der Mulch in natürlichen Dünger. Aber: Rindenmulch entzieht dem Boden beim Verrottungsvorgang Stickstoff. Deshalb sollte man vorher Hornspäne in den Boden einbringen.

Nachteile

Ein Problem ist Cadmium, das in Rindenmulch enthalten sein kann. Cadmium ist im Gestein und in Böden natürlicherweise vorhanden, aber in gebundener Form. Durch die Versauerung der Waldböden – wird das fest gebundene Cadmium aus dem Gestein gelöst und die Pflanzen nehmen das Cadmium über die Wurzeln auf und lagern es in der Rinde ein.
Ein weiterer Nachteil beim Mulchen ist auch, dass die Nacktschnecken den oft feuchten Mulch als Versteck bei Hitze nutzen und sich dort freudig vermehren. Zu beachten gilt auch, dass Mulch den Boden düngt und wenn im Frühjahr viel zusätzlicher Dünger ausgebracht wird, werden die Boden zunehmend überdüngt.

Wann wird gemulcht?

Mulchen kann man eigentlich immer. Aber wenn alles zurückgeschnitten ist, lässt sich der Mulch am besten ausbringen. Ich selber mulche im Herbst mit Laub und im Frühjahr mit dem ersten Rasenschnitt.

Anzeige

[eapi keyword=3840475570 type=standard]

Womit kann man mulchen?

Rasenschnitt ist stickstoffhaltig sollte vor dem Mulchen ein bisschen trocknen, damit die Mulchschicht nicht fault. Allerdings kann er auch unerwünschte Samen einhalten.
Kompost ist ebenfalls stickstoffhaltig, aber reifer Kompost ist kein Mulch mehr, sondern fertiger Humus.
Stroh und Laub sind beide kohlenstoffhaltig und sollten pur nur für Sträucher und Bäume eingesetzt werden. Stroh wird für Erdbeerbeete eingesetzt, um das Faulen de Früchte zu verhindern.
Rindenmulch ist kohlenstoffhaltig und sollte gut abgelagert sein.
Gehäckseltes Holz zersetzt sich schwer und ist deshalb am besten als Dauermulch unter Hecken und Sträuchern geeignet.
Natürlich kann man alles miteinander mischen und gute Ergebnisse erzielen.

Fazit

Mulchen bringt viele Vorteile. Es unterdrückt Unkraut und erleichtert die Gartenpflege. Es hält den Boden feucht und spart Wasser. Es verwittert schneller oder langsamer, verbessert aber den Boden.

Phacelia

Gründüngen im Herbst

Was ist eigentlich Gründüngung?

Ringelblume

Ringelblume – Calendula officinalis

Unter Gründüngung versteht man eine Bodenverbesserungsmaßnahme, die den Boden im Herbst und im Winter vor Auswaschung und Verschlämmung schützt. Dabei werden bestimmte Pflanzen ausgesät und später in den Boden eingearbeitet.

Warum Gründüngung

Die Landwirtschaft nutzt die Gründüngung schon seit langem, denn nackte Böden kommen auch in der Natur nicht vor. Auch Hobbygärtner wie wir können das für den Garten nutzen, die Pflanzen im nächsten Jahr werden es uns danken. Gründüngung schützt den Boden vor Erosion und hält den Humus fest. Der Boden wird gelockert, weil die Wurzeln der Gründüngungspflanzen in tiefere Bodenschichten vordringen und auch dort den Boden lockern. Dadurch wird das Bodenleben gefördert und so wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Die Gründüngerpflanzen bieten Futter für meine lieben Regenwürmer, die mich dann zum Dank mit Wurmkompost versorgen und einem schönen krümeligen Gartenboden und manche können sogar schädliche Nematoden bekämpfen.

Welche Gründüngerpflanzen gibt es?

Nicht alle sind für den Hobbygärten geeignet, aber die wichtigsten für Garten und Balkon sind Bitterlupinen, Ringelblume, Sonnenblume, Bienenfreund, Borretsch, Tagetes und Feldsalat.

Die Erde unter Gehölzen und Bäumen wird am besten durch Flachwurzler geschützt, wozu vor allem der Bienenfreund (Phacelia) gehört. Ab August wird dicht ausgesät und wenn im Winter der Gründünger erfriert, kann man die Reste als Mulch einfach liegenlassen und im Frühjahr dann einharken.

Phacelia

Phacelia, der Bienenfreund

Der Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) ist besonders für den Garten geeignet, denn er unterdrückt Wildkräuter, sammelt Nitrat, besitzt als Flachwurzler viele kleine feine Wurzeln, wächst sehr schnell und überträgt überhaupt keine Krankheit, was im Garten mit seinen vielen Mischkulturen besonders wichtig ist. Besonders günstig ist er auch als Nachfolger bei Erbsen und Bohnen gegen deren Krankheiten, gedeiht auch im Schatten und ist dabei auch noch eine prima Bienen- und Insektenweide.

Auch Bitterlupinen machen sich im Garten gut. Sie können Stickstoff aus der Luft binden und so den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff anreichern. Als Tiefwurzler lockern sie den Boden und durch ihre schnelle Entwicklung wird Unkrautwachstum gehemmt. Die blauen Blüten werden zudem gerne von Insekten besucht. Der große Vorteil von Lupinen liegt darin, dass die Pflanze winterhart ist und auch noch spät im Jahr ausgesät werden kann. Die Wurzeln können im Boden bleiben, das Laub wird abgeschnitten und eingearbeitet.

Anzeige
Best of der Garten für intelligente Faule: Mit 80 neuen Gartenfragen und Tipps für erste Hilfe im Garten (avBuch im Cadmos Verlag) (avBuch im Cadmos Verlag / im Cadmos Verlag) Der Gartenflüsterer: Meine grünen Geheimnisse

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist nicht nur hübsch, sondern bekämpft auch Nematoden und macht die Erde schön feinkrümelig. Sie samt sich selber aus, wird aber nie aufdringlich.
Sonnenblumen (Helianthus annuus) lockern als Tiefwurzler den Boden sehr tief auf, wachsen schnell, bilden viel Grünmasse und sind bei Bienen und Vögeln äußerst beliebt. Nematoden finden keine Nahrung und werden dadurch vermindert. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen: Vorteilhaft vor Erbsen, Kartoffeln und nach Erdbeeren und Kohl. Nicht vor Gurken, Paprika, Salat, Sellerie, Tomaten.

Tagetes

Die Studentenblume – Tagetes

Die Studentenblume (Tagetes) bekämpft Nematoden sehr gut und wirkt auch gegen die Bodenmüdigkeit bei Rosen. Leider wird die Studentenblume auch von den Nacktschnecken sehr geschätzt, sie eignet sich deshalb nicht für feuchte Böden.
In meinem Hochbeet wächst vor allem Feldsalat (Valerianella locusta), denn der ist nicht nur ein ausgezeichneter Gründünger, sondern auch einer meiner liebsten Wintersalate. Er verträgt sich als Nachkultur mit fast (nur nach Kohl mag er nicht stehen) jedem Gemüse, hinterlässt einen wunderbar feinkrümeligen Boden. Er braucht nach der Aussaat drei Wochen lang Feuchtigkeit und danach kommt er mit jedem Wetter zurecht.
Auch der Borretsch (Borago officinalis) kann den Boden tief durchwurzeln und ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine ausgezeichnete Bienenweide.

blaue Hortensie

Vermehren

Hortensien liegen im Trend. Und das hat gute Gründe, denn sie sind weitgehend Krankheitsfrei, sie werden ebenfalls weitgehend von Schädlingen verschont, gedeihen in der Sonne wie im Schatten und sind weitgehend winterhart.
Ausserdem bilden sie riesige Blüten in vielen Farben, die sich lange in der Vase halten und sogar noch in verblühten Zustand attraktiv aussehen. Das einzige, dass man nicht vergessen darf ist, der Hortensie ordentlich Wasser zu geben.

Leider sind Hortensien vergleichsweise teuer, vor allem wenn man seltenere Farben oder Blütenformen für den Garten haben möchte.

Hortensien aus Samen heranzuziehen ist aufwändig und nicht immer von Erfolg gekrönt. Ich habe mich bis jetzt immer dagegen entschieden, denn die Samenkapseln alleine sind schwer aufzufinden und bis die ersten Keimblätter erscheinen, vergeht schon mal ein Jahr. Dazu kommt, dass viele Züchtungen unfruchtbar sind.

Hortensiensteckling

Hortensiensteckling mit Wurzel


Ich habe mich bis jetzt immer für Stecklingsvermehrung entschieden, wenn ich eine bestimmte Hortensie vermehren wollte.

Steckling schneiden

Im Frühjahr (Mai/Juni) schneidet man den Steckling von einem einjährigen Trieb, der keine Blüte ausbildet.
Die Schere bzw. das Messer sollte sauber sein, damit keine Krankheitserreger eindringen können.
Der Schnitt sollte ungefähr 4 cm unter einem Auge / einem Blattpaar sein.
Das Blattpaar oberhalb des Schnittes muss enfernt werden. Die anderen Blätter werden auf die Hälfte eingekürzt. Das oberste Blattpaar muss aus jeden Fall stehenbleiben.
Um aus einem Trieb mehrere Stecklinge zu gewinnen, lässt man nur das Blattpaar oberhalb des entfernten Blattpaares stehen, kürzt es ein, macht dann wieder einen Schnitt, entfernt das darüberliegende Blattpaar, lässt das nächste stehen, kürzt es ein usw.

Als nächstes füllt man ein Gefäss mit Anzuchterde, taucht den Steckling in ein Bewurzelungshormon und steckt ihn dann in die Erde, wobei die Blätter nicht mit der Erde in Berührung kommen dürfen (Schimmelgefahr!). Leicht andrücken und vorsichtig angiessen.

Hortensiensteckling

Hortensiensteckling im ausrangierten Senfglas


Alternativ stellt man den Steckling in ein Glas mit frischem Wasser und wartet, bis die Wurzeln erscheinen und topft ihn anschliessend in Anzuchterde.

Anschliessend wird der getopfte Steckling in ein Kleingewächshaus umgesidelt (Plastikschalten mit Deckel, in denen u.a. Trauben verkauft werden) eigenen sich prima dafür und warm gestellt, aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt. Wenn der Steckling dann groß genug ist, wird er umgetopft, aber noch nicht in den Garten gepflanzt. Den ersten Winter sollte er im Haus verbringen.

Anzeige

COMPO AGROSIL Wurzel-Turbo, Hochwirksames Bewurzelungshilfsmittel, 0,7 kg

» Hortensien allgemein
» Hortensien schneiden
» Hortensien umsetzen
» Hortensien: Krankheiten und Schädlinge
» Hortensien überwintern
» Hortensien: Farbenspiel
» Hortensien vermehren

Rispenhortensie 'Pinky Winky'

Farbenspiel

Rispenhortensie 'Pinky Winky'

Rispenhortensie ‚Pinky Winky‘


Die Blütenfarbe der Hortensien ist ein spannendes Thema für Hobbygärtner. Nicht nur beim Wechsel der Jahreszeiten, sondern auch durch eine Veränderung des pH-Werts des Bodens und eventuelle Gaben von Hortensienblau verändert die Hortensie ihre Farbe. Dadurch lassen sich interessante Farbakzente im Blumenbeet setzen und die Hortensie passt sich wie kaum ein Blütenstrauch der farblichen Gestaltung des Gartens an.
Der Boden ist verantwortlich für das Farbenspiel.
Natürlich ist es einfacher, die Farben von eingetopften Hortensien zu beeinflussen, aber auch ausgepflanzt im Garten ist das möglich, es dauert nur länger.
Aber es gibt Grenzen:
Weisse Hortensien können nicht rosa oder blau werden, das gilt aber nur eingeschränkt, denn ab August/September können weisse Hortensien durchaus die Farbe wechseln, zu rot, rosa, oder sogar grün und alle Zwischenschattierungen. Vieles ist nicht nur abhängig von der Bodenbeschaffenheit, sondern auch vom Wetter, der Gesundkeit der Hortensie, und natürlich vom Erbgut.

Blaue Blütenfarbe

blaue Hortensie

blaue Hortensie im Sommer

Die begehrteste Blütenfarbe bei Hortensien ist ein tiefes Blau oder sattes Lila. Damit sich die Tönung der ursprünglich rosa Blüten zu Blau hin verfärbt muss der pH-Wert des Substrats im sauren Bereich ( d.H. ein pH-Wert unterhalb von 6.0)liegen. Gleichzeitig muss genügend Aluminium in der Erde vorhanden sein. Und das erreicht man so: Kompost oder Torf (wobei letzterer aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte),Hortensien- oder Rhododendron-Erde, ausgereifter Mist, Schwefeldüngung, Essigwasser. Dabei den pH- Gehalt der Erde beobachten. Wenn die Erde einen pH-Wert von 5,2 bis 5,5 aufweist, kann Hortensienblau oder Aluminiumsulfat ausgebracht werden. Auch dieser Wert muss regelmäßig überprüft werden. Hortensienblau darf nur in der auf der Packung angegebenen Menge verwendet werden.
Ein pH-Wert oberhalb von 7.0 wird die Hortensienblüte rosa, pink und rot färben. Dazwischen (pH-Werte zwischen 6.0 und 7.0) können blaue und rosa Blüte an einer Pflanze auftreten, wobei die Betonung auf „können“ liegt.
blaue Hortensie

blaue Hortensie im Herbst

Niedrige pH-Werte erreicht man durch Kalken des Bodens.
Trotz allem werden auch blaue Hortensien im Herbst oder bei großer Hitze verblassen, aber – und das macht den Reiz dieser Pflanzen aus – bleiben sie dabei höchst attraktiv.

» Hortensien allgemein
» Hortensien schneiden
» Hortensien umsetzen
» Hortensien: Krankheiten und Schädlinge
» Hortensien überwintern
» Hortensien: Farbenspiel
» Hortensien vermehren