Autor: BiggiM

Monbretien

Crocosmia – so heissen Monbretien offiziell. Ihre Blüte jetzt im Spätsommer oder besser im frühen Herbst ist ein Gedicht.
Ursprünglich stammt die Zwiebelpflanze aus Südafrika. Das heisst, dass sie hier nicht winterhart, oder nur bedingt winterhart ist. Bei mir überlebte sie vier Winter. Der fünfte machte ihr den Garaus mit seinem späten Nacktfrost. Auch meine Winterabdeckung mit Nadelzweigen hat sie nicht retten können. Dann hatte ich ein paar Jahre lang keine mehr im Garten. Aber ich habe sie vermisst. Doch dieses Jahr sind sie wieder da. So schön wie eh und je. Ich habe beschlossen, ich versuch es einfach noch einmal.

Mittlerweile gibt es Züchtungen, die den Winter besser überstehen, vor allem, wenn man die Knollen tief pflanzt und zusätzlich noch mit Laub, Kompost oder vergleichbarem abdeckt. Bei den immer milder werdenden Wintern kann man sicher auch (bald) auf Winterschutz verzichten.
Die Montbretie wird im Beet etwa einen Meter hoch und zieht durch ihre Größe und die knalligen Blütenfarben (gelb, orange, rot) die Aufmerksamkeit leicht auf sich. Um ihre langen Stängel vor dem Umknicken zu bewahren, umgibt man sie am besten mit einem ca. 40 cm hohen Staudenring. Im Spätherbst werden dann erst die Samenstände entfernt und dann die Blätter zusammengebunden als Winterschutz. In Weinbaugegenden reicht das vorausgesetzt die Montbretien sind tief genug gepflanzt.

Staunässe im Winter mag sie nicht, der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein, denn Feuchtigkeit führt schnell zu Fäulnis und zum Absterben der Pflanze. Unter solchen Bedingungen nimmt man sie am besten vor den Frösten aus dem Boden. Im Frühjahr kann man die Knollen dann wieder setzen. Oder aber man pflanzt sie mit einer Drainage aus Kieselsteinen.

Montbretien treiben erst im April/Mai wieder aus und blühen dann im Spätsommer ab August.

Terra Preta – die „schwarze Erde“

Viele unserer Gartenböden sind nicht gesund, einseitig ernährt, ausgelaugt, mit „Pflanzenschutzmitteln“ überfrachtet usw. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Boden optimal zu ernähren und vollständig zu regenerieren – zum Beispiel mit Hilfe eines Bio Düngers. Und es ist nicht schwierig, dies auch in seinem eigenen Garten durchzuführen.

Die „schwarze Erde“ – Terra Preta – ist so ein Weg, zumindest den Boden im eigenen Garten zu regenerieren. Und das kann man auch im eigenen Garten selber herstellen.

Und das braucht man:

einen Komposthaufen
reife Komposterde
aktivierte Pflanzenkohle
Platz zum Umschichten
einen Kompostratgeber (gibt es im Internet, bei den Gemeinden, im Fachhandel usw.)

Beim Aufsetzen des Komposthaufens wird feinkörnige Pflanzenkohle beigemischt. Die Pflanzenkohle kann auch dem reifen Kompost beigemischt werden. Wichtig ist, keine Grillkohle zu verwenden, da die jede Menge Schadstoffe enthält. Reine Pflanzenkohle bekommt man im Fachhandel eigentlich überall. Auch den Kompost sollte man nach den Richtlinien aufsetzen, die überall in den Ratgebern beschrieben werden. Und: keine Angst vor Geruch, guter, richtig aufgesetzter Kompost stinkt nicht, sondern riecht würzig nach Walderde.

Auch wer keinen Komposthaufen hat, kann Terra Preta selber herstellen und nutzen.
Garten- und Küchenabfälle werden klein geschnitten und in einem Eimer mit etwa zehn Prozent hochwertiger Holzkohle vermischt. Etwas Steinmehl hinzugeben, um das Gemisch mit Mineralien anzureichern. Dazu gibt man effektive Mikroorganismen, die man in Flaschen im Fachhandel kaufen kann. Diese Mikroorganismen fermentieren nun das Ganze. Die Mischung muss nun im geschlossenen Eimer ca. zwei Wochen ruhen bei Temperaturen nicht unter 15 Grad.
Das Ergebnis wird anschließend auf dem Gartenboden ausgebreitet, mit Erde bedeckt und vor Starkregen geschützt. Jetzt wird das Gemisch von den Regenwürmern und den Bodenmikroorganismen weiter bearbeitet. Ein halbes Jahr später ist die Terra Preta dann fertig.

Terra Preta Angebote

» Terra Preta für den Garten
» Gärtnern nach dem Terra-Preta Prinzip: Praxiswissen für dauerhaft fruchtbare Gartenerde
von Andrea Preißler-Abou El Fadil und Karin Bauer

Schluss mit der Hitze?

Eine vorläufige Bilanz:

Die vertrocknete Blutjohannisbeere

Die vertrocknete Blutjohannisbeere

Heute ist es vergleichsweise kühl, nur noch 22 Grad. Das Gewitter gestern abend hat Abkühlung gebracht, aber nur wenig von dem dringend benötigten Regen. Zwei Sträucher haben trotz reichlichem Gießen offenbar ernsthaft unter der Hitze und der Trockenheit gelitten: die Blutjohannisbeere und Susie, die Magnolie. Vor allem die die Blätter der Blutjohannisbeere vertrockneten innerhalb weniger Stunden, allerdings zeigt sich ein zögerlicher Austrieb. Offenbar war auch zweimaliges Gießen während des Tages noch zu wenig. Ich hoffe, sie berappelt sich doch noch mal.
Die Hortensien hingegen haben auf die reichlichen Wassergaben gut angesprochen. allerdings scheint sich ihre Blütezeit zu verkürzen. Die Rosen sind sowieso kein Problem, ihre langen Wurzeln reichen bis tief in die noch wasserführenden Schichten. Gut, dass das hiesige Lehm-Ton-Gemisch Wasser so gut speichern kann. Sandboden ist da um ein vielfaches problematischer.

Es hat geregnet

Nach zwei Monaten zum ersten Mal, nicht viel, aber immerhin genug, um die Erde zu oberflächlich benetzen. Leider ist der nächste Regen nicht in Sicht. Wir brauchten wirklich drei Tage Regen am Stück, einen ruhigen durchdringenden Landregen, der die ausgedörrte Erde gründlich wässern könnte. Aber der kommt sicherlich erst im September.

Geissblatt (Lonicera heckrottii) am Zaun

Geissblatt

Geissblatt

Mein Garten hat ein paar schattige Ecken, in denen sich Waldbewohner wohl fühlen. Am Zaun wächst auch das Geissblatt, das sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet hat, obwohl es regelmäßig kräftig zurückgeschnitten wird.
Und da liegt auch das Problem: der Zaun ist alt und nicht mehr sehr stabil und wie lange er das Gewicht des Geissblattes noch halten wird, ist fraglich. Ich werde mir wohl demnächst die passenden online Zäune anschauen, um eine stabile und trotzdem attraktive Lösung zu finden. Aber vielleicht hält der Zaun ja noch ein kleines bisschen.
Allerdings, das Geissblatt ist starkwachsend und schafft bis zu 50 cm pro Jahr. So schnell ist meine Schere gar nicht.
Aber es duftet intensiv nach Honig, und vor allem nachts. Damit zieht es alle möglichen nachtaktiven Insekten an, die wiederum die Fledermäuse anziehen, die nachts in meinem Garten anzutreffen sind.
Leider habe ich keine Ahnung, um welche Art es sich handelt, sie fliegen so schnell und so lautlos, dass es unmöglich ist, sie zu beobachten. Und hier in der Gegend sollen 19 verschiedene Arten leben.
Das Geissblatt scheint sich bei mir wohlzufühlen, es blüht reichlich, der Boden ist feucht, und es bekommt trotz schattiger Ecke genügend Sonne ab.
Wenn man von dem häufigen Schnitt absieht ist es eine dekorative pflegeleichte Pflanze. Die Vermehrung erfolgt durch kleine rote Beeren, die von Vögeln gerne genommen und verbreitet werden. Also, genau das Richtige für den naturnahen Garten.